Grüne fordern rasche Reform der Pflegeversicherung
Scharfenberg (Bündnis 90/Die Grünen): Die große Koalition darf die Reform der Pflegeversicherung nicht verschieben
Die pflegepolitische Sprecherin der Grünen im Deutschen Bundestag fordert "Case & Care-Manager" für die betroffenen Familien
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Die pflegepolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Elisabeth Scharfenberg, hat eine Reform der Pflegeversicherung gefordert. Es drohe weiterhin ein Pflegenotstand.
Natürlich sei es schön, dass die Pflegeversicherung einen Überschuss erzielt habe, dennoch mache man sich Sorgen, sagte Scharfenberg im Deutschlandradio Kultur. "Wir machen uns Gedanken, dass die große Koalition sich auf dem Polster ausruhen möchte und die Reform verschiebt."
Bei der Reform sei das "Allerwichtigste, dass sehr menschenbezogen agiert" wird. "Die Menschen müssen im Mittelpunkt stehen. Damit meinen wir nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern auch die Angehörigen und das professionelle Pflegepersonal und die, die ehrenamtlich agieren. Alle müssen mit ins Boot geholt werden."
Die Grünen-Politikerin fordert im Pflegebereich einen Case & Care-Manager. "Das ist eine Art Einzelfall-Betreuer, der den Familien als Begleitung zur Seite steht, der aufzeigt, wie ist die Situation, was ist notwendig." Damit könne ganz gezielt Geld eingesetzt werden, damit es zu keiner Fehlüber- oder Fehlunterversorgung komme.
Pflegezeit als unbezahlte Auszeit mit Arbeitsplatzgarantie bei der Pflege eines Angehörigen sei "im Sinne der Grünen", erklärte Scharfenberg. Die pflegenden Angehörigen müssten eine Sicherheit haben, durch die Pflege nicht vom Arbeitsmarkt verdrängt zu werden und somit für sich eine Altersarmut kreierten. "Aber für uns ist nicht der Ausstieg aus dem Berufsleben maßgeblich. Viele können oder wollen nicht selbst pflegen, brauchen aber Zeit, um die Pflege zu organisieren."
Die wichtigste Frage sei: "Was ist uns gute und menschenwürdige Pflege wert? Da muss natürlich auf die Finanzierung geschaut werden. Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass die Pflege-Bürgerversicherung der richtige Weg ist. Das ist eine solidarische Sache." Pflege sei eine gesellschaftliche Aufgabe und müsse von allen getragen werden. Deshalb schloss die Grünen-Politikerin auch eine mögliche Erhöhung des Betragssatzes nicht aus. "Da müssen wir den Tatsachen ins Auge sehen."
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Die pflegepolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Elisabeth Scharfenberg, hat eine Reform der Pflegeversicherung gefordert. Es drohe weiterhin ein Pflegenotstand.
Natürlich sei es schön, dass die Pflegeversicherung einen Überschuss erzielt habe, dennoch mache man sich Sorgen, sagte Scharfenberg im Deutschlandradio Kultur. "Wir machen uns Gedanken, dass die große Koalition sich auf dem Polster ausruhen möchte und die Reform verschiebt."
Bei der Reform sei das "Allerwichtigste, dass sehr menschenbezogen agiert" wird. "Die Menschen müssen im Mittelpunkt stehen. Damit meinen wir nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern auch die Angehörigen und das professionelle Pflegepersonal und die, die ehrenamtlich agieren. Alle müssen mit ins Boot geholt werden."
Die Grünen-Politikerin fordert im Pflegebereich einen Case & Care-Manager. "Das ist eine Art Einzelfall-Betreuer, der den Familien als Begleitung zur Seite steht, der aufzeigt, wie ist die Situation, was ist notwendig." Damit könne ganz gezielt Geld eingesetzt werden, damit es zu keiner Fehlüber- oder Fehlunterversorgung komme.
Pflegezeit als unbezahlte Auszeit mit Arbeitsplatzgarantie bei der Pflege eines Angehörigen sei "im Sinne der Grünen", erklärte Scharfenberg. Die pflegenden Angehörigen müssten eine Sicherheit haben, durch die Pflege nicht vom Arbeitsmarkt verdrängt zu werden und somit für sich eine Altersarmut kreierten. "Aber für uns ist nicht der Ausstieg aus dem Berufsleben maßgeblich. Viele können oder wollen nicht selbst pflegen, brauchen aber Zeit, um die Pflege zu organisieren."
Die wichtigste Frage sei: "Was ist uns gute und menschenwürdige Pflege wert? Da muss natürlich auf die Finanzierung geschaut werden. Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass die Pflege-Bürgerversicherung der richtige Weg ist. Das ist eine solidarische Sache." Pflege sei eine gesellschaftliche Aufgabe und müsse von allen getragen werden. Deshalb schloss die Grünen-Politikerin auch eine mögliche Erhöhung des Betragssatzes nicht aus. "Da müssen wir den Tatsachen ins Auge sehen."