Grünen-Politiker Beck wirft documenta-Aufsichtsrat erneut Untätigkeit vor

    Volker Beck von den Grünen, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
    Der Grünen-Politiker Volker Beck © picture alliance / dpa / Maurizio Gambarini
    Der Grünen-Politiker und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, hat dem Aufsichtsrat der documenta vor dem Hintergrund des Antisemitismus-Skandals erneut Untätigkeit vorgeworfen. Die nach dem Rücktritt der Generaldirektorin Sabine Schormann beschlossenen Schritte, wie eine fachwissenschaftliche Begleitung, kämen zu spät, sagte Beck der Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen. Bereits vor Beginn der documenta fifteen in Kassel waren Antisemitismus-Vorwürfe gegen das indonesische Kuratorenkollektiv Ruangrupa laut geworden. Kurz nach der Eröffnung der Schau wurde dann eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache entdeckt: Das Banner "People's Justice" des indonesischen Kunstkollektivs Taring Padi wurde erst verhüllt und dann abgehängt. Beck kritisierte: "Warum hat man sich nicht schon im Januar dafür entschieden, als es die ersten Warnungen gab? Es gab keine Sicherungen.". Die nun angekündigte wissenschaftliche Begleitung verbindlich einzufordern, sei Aufgabe des Aufsichtsrates gewesen. Dessen Rücktritt hatte Beck bereits kurz nach dem Eklat gefordert. "Wenn der Aufsichtsrat und die Gesellschafter ein halbes Jahr brauchen, um tätig zu werden, sind sie die falschen auf diesen Posten", so der Politiker.