Grünes Gewölbe: Sachsen fordert 89 Millionen Euro Schadenersatz
Der Freistaat Sachsen fordert für den Einbruch ins Grüne Gewölbe im Jahr 2019 Schadenersatz in Höhe von rund 89 Millionen Euro. Das sagte eine Vertreterin des Landesamtes für Steuern und Finanzen beim am Freitag fortgesetzten Prozess im Landgericht Dresden. Diese Summe werde für die zurückgegebenen, teils beschädigten und die noch fehlenden Schmuckstücke sowie die Reparaturen des Museums veranschlagt und beruhe auf der Annahme von Versicherungswerten. Der Kunstdiebstahl aus Sachsens Schatzkammermuseum im November 2019 gilt als einer der spektakulärsten in Deutschland. Laut Anklage wurden Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von mehr als 113 Millionen Euro gestohlen. Seit einem Jahr müssen sich dafür sechs junge Männer zwischen 23 und 29 Jahren verantworten. Nach der Rückkehr eines Großteils des Schmucks im Dezember 2022 hatten Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung Bedingungen für einen sogenannten Deal formuliert. Demnach stellte die Kammer mildere Strafen in Aussicht, falls die Angeklagten umfangreiche Geständnisse ablegen und Rückfragen zulassen.