Aufteilung der Care-Arbeit

Auch Männer können Kinder

38:35 Minuten
Der Autor und Journalist Günther Wessel sitzt entspannt auf einem Stuhl vor einer Bibliothek.
Der Autor und Journalist Günther Wessel hat sein Leben nicht geplant, es ist ihm eher "so passiert". © imago / Charles Yunck
Moderation: Utz Dräger |
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Traditionelle Mütter- und Väterrollen lösen sich langsam auf, heißt es. Komisch, dass die Arbeit dann doch meist an den Frauen hängen bleibt. Der Journalist und Autor Günter Wessel hat sich um seine Kinder gekümmert und betrachtet das als Gewinn.
Wenn Väter die Arbeit machen, die Mütter fast immer tun, dann wird das oft mit Bewunderung betrachtet. Das liegt daran, dass dieses Modell tatsächlich noch immer sehr selten ist.
Und so war auch Günther Wessel ein Sonderfall. Anfang der 1990er-Jahre entschied er zusammen mit seiner Frau: Wir bekommen ein Kind und nach zwei Monaten bleibe ich zu Hause und du steigst wieder ein als USA-Korrespondentin einer großen deutschen Wochenzeitung.

Zu Hause, Spielplatz, Kinder

Die Probleme, auf die er stieß, waren oft dieselben, die auch viele Frauen in ihren Mütterrollen kennen. Während seine Partnerin die aufregenden Geschichten von der Arbeit mitbringt, die sozialen Kontakte entwickelt und Karriere macht, ist das Leben des Care-Arbeiters Günther auf das Zuhause, die Spielplatz-Kontakte und Kinderthemen beschränkt.

Hörtipp

Unser Gast schreibt auch Features für unser Programm. In "Neue Väter braucht das Land" befasste er sich bereits ausführlich mit neuen Vaterrollen. Und erst kürzlich erzählte er uns die Kulturgeschichte der Elektrifizierung.

Doch Günther Wessel resümiert für sich heute ganz klar, dass die Aufteilung so die bessere war. Denn er habe eine sehr enge Beziehung zu seinen Kindern aufgebaut, die es sonst vielleicht nicht gäbe.

Lebensplan oder einfach nur so "passiert "?

Obwohl gerade die Wahl der intensiven Vaterrolle wie eine durchdachte Lebensentscheidung klingt, hat Günther Wessel bis heute das Gefühl, dass das Leben ihm eher "so passiert" wäre, als dass er es gut geplant hätte.
Andere scheinen das alles immer etwas besser hinzubekommen. Gibt es da ein unbekanntes Geheimnis? Darüber sprechen Moderator Utz Dräger und Günther Wessel mit der Expertin für Familienaufstellung Sophie Mulla.
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