Guildo Horn über den ESC-Vorentscheid

"Es geht nicht ums Gewinnen, sondern um den Spaß"

Guildo Horn
Der Sänger Guildo Horn in einer TV-Show im Mai 2015. © picture alliance / dpa / Foto: Andreas Lander
Guildo Horn im Gespräch mit Nicole Dittmer und Julius Stucke |
Sänger Guildo Horn ist mit der Band die "Orthopädischen Strümpfe" bekannt geworden, 1998 erreicht er beim ESC mit "Guildo hat euch lieb!" den 7. Platz. Dass es nach Kritik an der Nominierung von Xavier Naidoo nun doch einen Vorentscheid gibt, freut ihn.
Beim deutschen ESC-Vorentscheid wird heute Abend ermittelt, live ab 20.15 Uhr in der ARD, wer Deutschland beim großen Finale des Eurovision Song Contest in Stockholm am 14. Mai vertreten wird. In Köln treten zehn Kandidaten an. Dass es nach Protest gegen die Direktnominierung von Xavier Naidoo nun doch wieder einen deutschen Vorentscheid gibt, bewertete Sänger Guildo Horn im Deutschlandradio Kultur positiv.
"Ich habe das gern ein bisschen demokratischer, dass sich da Bands bewerben können, Produzenten bewerben können. Und dann sucht man sich irgendwie aus, wer startet, und das bindet emotional einfach auch am meisten."
Wie die Zusammensetzung der aktuellen Musikkünstler entstanden sei, wisse Horn zwar auch nicht, aber das sei für die Öffentlichkeit vielleicht auch zu "brisantes Material", so Horn.
"Ich weiß es nicht. Es war auf einmal ganz plötzlich Gottgegeben und deshalb hat es mich persönlich jetzt nicht so mitgenommen."

"Ich kann mir alles vorstellen"

Laut Umfragen sind die Favoriten Jamie-Lee Kriewitz, die die letzte Staffel der TV-Sendung The Voice of Germany gewonnen hat, und Alex Diehl, der mit einem Lied über die Anschläge in Paris im Internet bekannt wurde. Dass einer von beiden gewinnt, hält Horn für möglich.
"Ich kann mir alles vorstellen. Ich hätte mir auch vorstellen können, dass Xavier Naidoo uns vertritt. Der hätte vielleicht auch Europa wieder geeint. Aber wie gesagt ich bin noch nicht mit auf den Weg genommen worden. Lass mich da ganz gerne überraschen. Und drücke vor allem allen Kandidaten ganz fest die Daumen, und hoffe, dass sie viel Spaß haben."

"Ich möchte das gerne anders haben"

Das jetzige Verfahren, in dem zehn Kandidatne vom NDR benannt wurden, ist für Guildo Horn aber auch nicht überzeugend.
"Wenn das von Seiten des NDR so gefahren wird, dann sollen sie das so machen. Mich erreicht das so nicht. Ich bin 1998 angetreten. Zum damaligen Zeitpunkt gab es ja auch so ein undurchsichtiges Gremium, das dann darüber beratschlagt und abgestimmt hat, wer dann durfte und wer nicht. Das fand ich irgendwie blöd. Das war mein Punkt gewesen, wo ich gesagt habe, ich engagiere mich da. Ich möchte das gerne anders haben. Dann habe ich so den Eindruck gehabt, da hat sich ein bisschen was geändert."
Für ihn sei der ESC immer noch ein offener Wettbewerb.

"Als solchen verstehe ich ihn. Es geht ja nicht unbedingt ums gewinnen, sondern dass wir alle miteinander viel Spaß haben. Dass wir was zu Lachen haben, dass das ein Familienevent ist und dann möchte ich von Anfang an gerne mit auf die Reise genommen werden. Es gibt so viel gute Musiker in Deutschland und die muss man dafür einfach begeistern."
Ella Endlich mit "Adrenalin"
Joco mit "Full Moon"
Gregorian mit "Masters Of Chant"
Woods of Birnam mit "Lift Me Up (From The Underground)"
Luxuslärm mit "Solange Liebe in mir wohnt"
Keøma mit "Protected"
Avantasia mit "Mystery Of A Blood Red Rose"
Alex Diehl mit "Nur ein Lied"
Jamie-Lee Kriewitz mit "Ghost"

Laura Pinski mit "Under The Sun We Are One"
Mehr zum Thema