Guildo Horn: "Wir wollen kein Mitleid, wir wollen Rock'n'Roll"
Eigentlich wolle er gar nicht über die Behinderungen der Künstler sprechen, sagt der studierte Musiktherapeut und Schlagersänger Guildo Horn, weil Menschen in unserer Gesellschaft ohnehin medial sehr auf das Thema reduziert würden. Bei "Guildo sucht die Superband" würde einfach zugelassen, dass sich Behinderte als das zeigen, was sie sind.
Britta Bürger: Martin Riesel über die drei Gewinner des integrativen Musikwettbewerbs "Guildo sucht die Superband". Bevor am Sonntag in Berlin das Finalkonzert stattfindet, haben wir Guildo gesucht und gefunden. Schönen guten Tag, Guildo Horn!
Guildo Horn: Hallo, einen wunderschönen guten Tag!
Bürger: Was waren die Voraussetzungen, um mitzumachen bei dem Wettbewerb?
Horn: Ehrlich gesagt hatten wir uns im Vorfeld überhaupt nicht so viele Gedanken gemacht. Ich hatte Geld gewonnen bei Jörg Pilawa und bei "Das Duell", da hatte ich irgendwie 30.000 Euro und mich mit der Lebenshilfe kurzgeschlossen und gesagt: Was können wir mit dem Geld anstellen? Dann haben wir gesagt, wir machen einen Musikwettbewerb, es gibt so viele tolle Bands von Menschen mit Behinderung, und machen wir einfach mal "Guildo sucht die Superband", zack.
Da war das Projekt geboren, und wir haben das ausgeschrieben, und dann haben wir über 200 Einsendungen bekommen, das war völlig bunt, da waren Chöre dabei, da waren Trommelgruppen dabei und so weiter und so fort. Wir haben aber gesagt, wir wollen einfach so eine klassische Popband haben. Dann haben wir uns durch alle Einsendungen gehört, haben erst mal 24 rausgefiltert, ich habe eine Jury zusammengetrommelt, und dann haben wir die Top zehn gebildet. Die Top zehn haben sich dann vorgestellt auf der Seite "Gemeinde Horn", und dann konnte das Publikum voten. Und aus Jury und Publikum zusammen haben sich jetzt die ersten drei Plätze ergeben.
Bürger: Für die, die das jetzt alles noch nicht mitbekommen haben, ist natürlich trotzdem interessant, was für Behinderungen diese Musikerinnen und Musiker haben.
Horn: Tja, das sind geistig mehrfach behinderte Musikerinnen und Musiker. Sie merken, ich tue mich immer unheimlich schwer, eigentlich arbeite ich hier im Behinderten-Kontext, aber ich möchte eigentlich das Wort "Behinderung" auch so ein bisschen rauslassen, weil ...
Bürger: Das Problem hatte ich auch in der Vorbereitung meiner Fragen, ich hatte genau denselben Zwiespalt, und doch ist es ja Teil des Themas.
Horn: Ich weiß, dass es Teil des Themas ist, aber ich finde zum Beispiel, dass behinderte Menschen gerade in unserer Gesellschaft medial sehr viel auf das Thema ihrer Behinderung reduziert werden, das heißt irgendwie, immer die Defizite werden in den Vordergrund gestellt. Was wir uns hier vorgenommen haben ist, die Stärken nach außen zu stellen, jenseits von einer Behinderung. Und deshalb sage ich an dieser Stelle: Ich freue mich, wenn die Kollegen gut Musik machen, wenn sie tolle Laune rüberbringen, und das mit der Behinderung - mein Gott, jeder von uns hat irgendwo eine Stelle, wo wir behindert sind. Das hier sind Bands, unsere Gewinner, das sind alles drei Bands, die auch unter normalen marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten ihren Weg gehen würden.
Bürger: Aber Sie selbst sind nicht nur Schlagersänger, sondern eben auch ausgebildeter Musiktherapeut und hören und beurteilen doch vermutlich das von beiden Seiten, mit beiden Augen und mit beiden Ohren, mit beiden Perspektiven.
Horn: Also beim Musizieren bin ich erst mal ein Mensch. Das habe ich gelernt. Ich habe nach dem Abitur ... Ich wollte immer Profimusiker werden, habe aber nicht so ganz gewusst, wie ich da hinkomme, dann so in Ermangelung einer Weltkarriere habe ich nach dem Abitur erst mal ein soziales Jahr in einer Behindertenwerkstätte absolviert. Ich habe damals Schlagzeug gespielt, ich war unheimlich fleißig, wollte immer so ganz exakte Musik machen. Ich wollte einfach so richtig technisch gut sein.
Und dann bin ich zum ersten Mal auf geistig behinderte Menschen getroffen und habe mitbekommen, wie die musizieren, da gab es so einen Musikkreis in der Lebenshilfe. Die sind da völlig abgegangen, die sind in der Musik so aufgegangen, und da habe ich gedacht: Die können das irgendwie besser wie ich. Also ich denke viel zu viel Musik, und Musik ist eigentlich eine Sache, zumindest im Popbereich, ... Musik generell, sage ich mal, sollte eigentlich gefühlt werden. Und dann habe ich gesagt, ist ganz gut, ich habe hier ein soziales Jahr, ich habe hier die großen Lehrmeister und lasse mich mal drauf ein, wie hier musiziert wird.
Ich würde sagen, aus dieser ganzen Erfahrung ist letztlich natürlich auch so was wie Guildo Horn entstanden, Guildo Horn, einfach musizieren mit Spaß, ohne jetzt für Musikerkollegen zu musizieren, sondern irgendwie Unterhaltung pur, Freude pur, aus dem Bauch raus, Kopf mal weg. Ich habe später Pädagogik studiert und meine Diplomarbeit dann geschrieben zum Thema "Die Befreiung von der Vernunft", also ich finde es immer ganz erfrischend, wenn es Leute gibt, die sich nicht zu viel Gedanken machen. Letztendlich bleibt erst mal der Bauch und das Herz.
Bürger: Der Musiktherapeut und Schlagersänger Guildo Horn hat den integrativen Wettbewerb "Guildo sucht die Superband" initiiert, Anlass für unser Gespräch hier im Deutschlandradio Kultur vor dem Finalkonzert am Sonntag in Berlin. Im Sport haben wir ja schon seit Jahrzehnten zum Beispiel die Paralympics. Warum hat das Musikbusiness und insbesondere die Popmusikbranche in so einer Richtung nicht schon längst nachgezogen? Warum ist das ein Bereich, in dem es behinderte Menschen extrem schwer haben?
Horn: Ich habe vor vier oder fünf Jahren "Guildo und seine Gäste" ins Leben gerufen, das war ein Talkformat, lief beim SWR, habe ich damals zusammen mit Frank Elstner mir erdacht, ein Talkformat mit Menschen mit Behinderung. Da ging es irgendwie eigentlich auch innerhalb des Talks weniger um die Behinderung als um die Menschen selbst, eher so eine Sache" "Wo sind wir uns ähnlicher?" als "Wo ist ein behinderter Mensch irgendwie anders als wir?", und als ich mit diesem Konzept dann beim SWR aufgeschlagen bin, wurde mir halt direkt gesagt: Ja, Integration Behinderter, ja, gesellschaftliche Teilhabe, ja, Unterhaltung mit Behinderten, nein.
Das hat immer so ein bisschen was Anrüchiges. Ich glaube, entweder braucht eine Gesellschaft Menschen, die zu Hilfsempfängern reduziert werden, damit wir unseren Altruismus abfeiern können, damit wir uns einfach so ein bisschen besser fühlen, auf der anderen Seite ist natürlich auch die große Angst - die kann ich zum Teil nachvollziehen, weil wer mit Menschen mit Behinderung noch nie zu tun gehabt hat, der kommt vielleicht auf so einen Gedanken -, dass man Behinderte vorführt. Was wir hier machen, ist nicht Behinderte vorführen, sondern einfach zulassen, dass sich Behinderte als das zeigen, was sie sind.
Bürger: Die Popbranche legt ja extrem viel Wert auf Äußerlichkeiten, häufig auf den glatten Schein, etwas, das diese Bands ja jetzt auch nicht liefern. Wie aber entgehen sie der Gefahr, dass das nicht zum skurrilen Happening wird, bei dem sich die Zuschauer auch im Internet, bei Youtube oder so, dann über die Musiker lustig machen? Gab es da Dinge in dieser Richtung?
Horn: Ich glaube, so was kannst du ja nie verhindern, also ich meine, Internet ist eine freie Landschaft, ich kann niemand irgendwie dazu zwingen, wenn ich irgendwie eine Sache zeige, genau das darin zu erkennen, was ich darin haben möchte. Das ist ja auch letztendlich Diktatur. Wir machen hier ein Castingformat, was im Gegensatz beispielsweise zu gängigen Castingformaten, die wir jetzt im Fernsehen im Moment sehen, ... Wir wollen kein Mitleid, wir wollen letztendlich Rock'n'Roll. Also bei uns kommt man auch in die Top Ten, ohne sich geoutet zu haben, meine Mutter hat Krebs oder irgendwas. Das sind ja fast Zugangsvoraussetzungen heutzutage für die große Karriere bei, was weiß ich, Superstar, Supertalent oder wie das ganze Zeug da heißt.
Bürger: Haben Sie ein Lieblingslied, das am Sonntag gespielt wird, eine Lieblingszeile, einen Lieblingsrefrain?
Horn: Ich finde zum Beispiel von der Band, sie haben jetzt den zweiten Platz gemacht, "Bitte lächeln" vom Thalia Theater in Hamburg, da finde ich "Mir ist heiß", das ist nur, das ist einfach eine obergeile Nummer, und man kann sich auch bei uns auf der "Gemeinde Horn"-Seite das Ganze mal live anschauen, wie zum Beispiel "Bitte lächeln", live sich anschauen, anfühlen. Und das Schöne ist, da steht im Hintergrund, bei der Live-Performance steht ein Background-Sänger mit Down-Syndrom, und bei "heiß" lüftet der immer sein T-Shirt und hat dann auf seinem Luxusbody "heiß" draufstehen. Das finde ich super heiß, hat mich völlig umgehauen.
Bürger: "Guildo sucht die Superband", am Sonntag findet in Berlin das Finalkonzert dieses integrativen Musikwettbewerbs statt, um 17 Uhr im Kesselhaus der Kulturbrauerei, initiiert von der Bundesvereinigung Lebenshilfe und dem Schlagersänger Guildo Horn. Schönen Dank ...
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Guildo Horn: Hallo, einen wunderschönen guten Tag!
Bürger: Was waren die Voraussetzungen, um mitzumachen bei dem Wettbewerb?
Horn: Ehrlich gesagt hatten wir uns im Vorfeld überhaupt nicht so viele Gedanken gemacht. Ich hatte Geld gewonnen bei Jörg Pilawa und bei "Das Duell", da hatte ich irgendwie 30.000 Euro und mich mit der Lebenshilfe kurzgeschlossen und gesagt: Was können wir mit dem Geld anstellen? Dann haben wir gesagt, wir machen einen Musikwettbewerb, es gibt so viele tolle Bands von Menschen mit Behinderung, und machen wir einfach mal "Guildo sucht die Superband", zack.
Da war das Projekt geboren, und wir haben das ausgeschrieben, und dann haben wir über 200 Einsendungen bekommen, das war völlig bunt, da waren Chöre dabei, da waren Trommelgruppen dabei und so weiter und so fort. Wir haben aber gesagt, wir wollen einfach so eine klassische Popband haben. Dann haben wir uns durch alle Einsendungen gehört, haben erst mal 24 rausgefiltert, ich habe eine Jury zusammengetrommelt, und dann haben wir die Top zehn gebildet. Die Top zehn haben sich dann vorgestellt auf der Seite "Gemeinde Horn", und dann konnte das Publikum voten. Und aus Jury und Publikum zusammen haben sich jetzt die ersten drei Plätze ergeben.
Bürger: Für die, die das jetzt alles noch nicht mitbekommen haben, ist natürlich trotzdem interessant, was für Behinderungen diese Musikerinnen und Musiker haben.
Horn: Tja, das sind geistig mehrfach behinderte Musikerinnen und Musiker. Sie merken, ich tue mich immer unheimlich schwer, eigentlich arbeite ich hier im Behinderten-Kontext, aber ich möchte eigentlich das Wort "Behinderung" auch so ein bisschen rauslassen, weil ...
Bürger: Das Problem hatte ich auch in der Vorbereitung meiner Fragen, ich hatte genau denselben Zwiespalt, und doch ist es ja Teil des Themas.
Horn: Ich weiß, dass es Teil des Themas ist, aber ich finde zum Beispiel, dass behinderte Menschen gerade in unserer Gesellschaft medial sehr viel auf das Thema ihrer Behinderung reduziert werden, das heißt irgendwie, immer die Defizite werden in den Vordergrund gestellt. Was wir uns hier vorgenommen haben ist, die Stärken nach außen zu stellen, jenseits von einer Behinderung. Und deshalb sage ich an dieser Stelle: Ich freue mich, wenn die Kollegen gut Musik machen, wenn sie tolle Laune rüberbringen, und das mit der Behinderung - mein Gott, jeder von uns hat irgendwo eine Stelle, wo wir behindert sind. Das hier sind Bands, unsere Gewinner, das sind alles drei Bands, die auch unter normalen marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten ihren Weg gehen würden.
Bürger: Aber Sie selbst sind nicht nur Schlagersänger, sondern eben auch ausgebildeter Musiktherapeut und hören und beurteilen doch vermutlich das von beiden Seiten, mit beiden Augen und mit beiden Ohren, mit beiden Perspektiven.
Horn: Also beim Musizieren bin ich erst mal ein Mensch. Das habe ich gelernt. Ich habe nach dem Abitur ... Ich wollte immer Profimusiker werden, habe aber nicht so ganz gewusst, wie ich da hinkomme, dann so in Ermangelung einer Weltkarriere habe ich nach dem Abitur erst mal ein soziales Jahr in einer Behindertenwerkstätte absolviert. Ich habe damals Schlagzeug gespielt, ich war unheimlich fleißig, wollte immer so ganz exakte Musik machen. Ich wollte einfach so richtig technisch gut sein.
Und dann bin ich zum ersten Mal auf geistig behinderte Menschen getroffen und habe mitbekommen, wie die musizieren, da gab es so einen Musikkreis in der Lebenshilfe. Die sind da völlig abgegangen, die sind in der Musik so aufgegangen, und da habe ich gedacht: Die können das irgendwie besser wie ich. Also ich denke viel zu viel Musik, und Musik ist eigentlich eine Sache, zumindest im Popbereich, ... Musik generell, sage ich mal, sollte eigentlich gefühlt werden. Und dann habe ich gesagt, ist ganz gut, ich habe hier ein soziales Jahr, ich habe hier die großen Lehrmeister und lasse mich mal drauf ein, wie hier musiziert wird.
Ich würde sagen, aus dieser ganzen Erfahrung ist letztlich natürlich auch so was wie Guildo Horn entstanden, Guildo Horn, einfach musizieren mit Spaß, ohne jetzt für Musikerkollegen zu musizieren, sondern irgendwie Unterhaltung pur, Freude pur, aus dem Bauch raus, Kopf mal weg. Ich habe später Pädagogik studiert und meine Diplomarbeit dann geschrieben zum Thema "Die Befreiung von der Vernunft", also ich finde es immer ganz erfrischend, wenn es Leute gibt, die sich nicht zu viel Gedanken machen. Letztendlich bleibt erst mal der Bauch und das Herz.
Bürger: Der Musiktherapeut und Schlagersänger Guildo Horn hat den integrativen Wettbewerb "Guildo sucht die Superband" initiiert, Anlass für unser Gespräch hier im Deutschlandradio Kultur vor dem Finalkonzert am Sonntag in Berlin. Im Sport haben wir ja schon seit Jahrzehnten zum Beispiel die Paralympics. Warum hat das Musikbusiness und insbesondere die Popmusikbranche in so einer Richtung nicht schon längst nachgezogen? Warum ist das ein Bereich, in dem es behinderte Menschen extrem schwer haben?
Horn: Ich habe vor vier oder fünf Jahren "Guildo und seine Gäste" ins Leben gerufen, das war ein Talkformat, lief beim SWR, habe ich damals zusammen mit Frank Elstner mir erdacht, ein Talkformat mit Menschen mit Behinderung. Da ging es irgendwie eigentlich auch innerhalb des Talks weniger um die Behinderung als um die Menschen selbst, eher so eine Sache" "Wo sind wir uns ähnlicher?" als "Wo ist ein behinderter Mensch irgendwie anders als wir?", und als ich mit diesem Konzept dann beim SWR aufgeschlagen bin, wurde mir halt direkt gesagt: Ja, Integration Behinderter, ja, gesellschaftliche Teilhabe, ja, Unterhaltung mit Behinderten, nein.
Das hat immer so ein bisschen was Anrüchiges. Ich glaube, entweder braucht eine Gesellschaft Menschen, die zu Hilfsempfängern reduziert werden, damit wir unseren Altruismus abfeiern können, damit wir uns einfach so ein bisschen besser fühlen, auf der anderen Seite ist natürlich auch die große Angst - die kann ich zum Teil nachvollziehen, weil wer mit Menschen mit Behinderung noch nie zu tun gehabt hat, der kommt vielleicht auf so einen Gedanken -, dass man Behinderte vorführt. Was wir hier machen, ist nicht Behinderte vorführen, sondern einfach zulassen, dass sich Behinderte als das zeigen, was sie sind.
Bürger: Die Popbranche legt ja extrem viel Wert auf Äußerlichkeiten, häufig auf den glatten Schein, etwas, das diese Bands ja jetzt auch nicht liefern. Wie aber entgehen sie der Gefahr, dass das nicht zum skurrilen Happening wird, bei dem sich die Zuschauer auch im Internet, bei Youtube oder so, dann über die Musiker lustig machen? Gab es da Dinge in dieser Richtung?
Horn: Ich glaube, so was kannst du ja nie verhindern, also ich meine, Internet ist eine freie Landschaft, ich kann niemand irgendwie dazu zwingen, wenn ich irgendwie eine Sache zeige, genau das darin zu erkennen, was ich darin haben möchte. Das ist ja auch letztendlich Diktatur. Wir machen hier ein Castingformat, was im Gegensatz beispielsweise zu gängigen Castingformaten, die wir jetzt im Fernsehen im Moment sehen, ... Wir wollen kein Mitleid, wir wollen letztendlich Rock'n'Roll. Also bei uns kommt man auch in die Top Ten, ohne sich geoutet zu haben, meine Mutter hat Krebs oder irgendwas. Das sind ja fast Zugangsvoraussetzungen heutzutage für die große Karriere bei, was weiß ich, Superstar, Supertalent oder wie das ganze Zeug da heißt.
Bürger: Haben Sie ein Lieblingslied, das am Sonntag gespielt wird, eine Lieblingszeile, einen Lieblingsrefrain?
Horn: Ich finde zum Beispiel von der Band, sie haben jetzt den zweiten Platz gemacht, "Bitte lächeln" vom Thalia Theater in Hamburg, da finde ich "Mir ist heiß", das ist nur, das ist einfach eine obergeile Nummer, und man kann sich auch bei uns auf der "Gemeinde Horn"-Seite das Ganze mal live anschauen, wie zum Beispiel "Bitte lächeln", live sich anschauen, anfühlen. Und das Schöne ist, da steht im Hintergrund, bei der Live-Performance steht ein Background-Sänger mit Down-Syndrom, und bei "heiß" lüftet der immer sein T-Shirt und hat dann auf seinem Luxusbody "heiß" draufstehen. Das finde ich super heiß, hat mich völlig umgehauen.
Bürger: "Guildo sucht die Superband", am Sonntag findet in Berlin das Finalkonzert dieses integrativen Musikwettbewerbs statt, um 17 Uhr im Kesselhaus der Kulturbrauerei, initiiert von der Bundesvereinigung Lebenshilfe und dem Schlagersänger Guildo Horn. Schönen Dank ...
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.