Donald und Fred: Aus dem gleichen Holz geschnitzt
Donald Trump erhitzt die Gemüter. Vor ihm tat dies schon sein Vater, Fred Trump. Folk-Legende Woody Guthrie widmete dem offenbar skrupellosen Immobilienhai Anfang der 50er-Jahre einen Protestsong, der sich in seinem Nachlass fand. Musikjournalist Michael Kleff erzählt, wie Guthrie Trump erlebte.
Skrupellos, frauenfeindlich, rassistisch – Donald Trump provoziert und empört die Öffentlichkeit. Offenbar fällt der Apfel in diesen Fall alles andere als weit vom Stamm, denn Trump scheint aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein wie sein Vater Fred, gegen den seinerzeit wegen des Verdachts auf Rassendiskriminierung ermittelt wurde. Folk-Legende Woody Guthrie hat den "rücksichtslosen Immobilienhai Trump" in einem seiner Songs besungen.
Das Lied stammt aus dem Nachlass des 1967 verstorbenen Sängers, ein Literaturwissenschaftler entdeckte den Songtext, recherchierte und stieß auf den Beweis, dass mit "Trump" Donalds Vater Fred gemeint sein muss. Die amerikanischen Folk-Musiker Ryan Harvey, Ani di Franco und Tom Morello haben den Song nun vertont – rechtzeitig zum Wahlkampf Trump versus Clinton.
Offenbar baute und vermittelte Fred Trump kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Sozialwohnungen – eine davon bewohnte Woody Guthrie. Die Wohnungen seien nur an Weiße vermietet worden und Guthrie sei entsetzt gewesen über Trumps offenkundigen Rassismus, sagt der Musikjournalist und Guthrie-Experte Michael Kleff.
"Es gab eine schöne Richtlinie in dieser Federal Housing Authority, wo gesagt wurde, dass man ‚keine unharmonische Nutzung von Wohnraum‘ haben sollte – und das war für Trump der Code: nur Weiße."