Wie gut ist Deutschland geschützt?
Mehrere Stunden lang fiel das Programm des französischen Senders TV5 Monde aus, auf der Website erschien islamistische Propaganda. Auch in Deutschland gab es schon verheerende Cyber-Attacken, sagt Sandro Gaycken, Experte für IT-Sicherheit.
Hinter der Cyberattacke in Frankreich verbergen sich mutmaßliche IS-Hacker. Sandro Gaycken, Senior Researcher Cybersecurity & Cyberstrategy an der European School of Management and Technology in Berlin, geht davon aus, dass es immer häufiger zu solchen Attacken kommen wird.
Dabei hatten die französischen Behörden sich eigentlich sicher gefühlt. Gaycken krtisiert, dass Unternehmen sich noch immer zu wenig schützen. Ein Angreifer könne von überall aus Attacken vorbereiten und durchführen. Leider gebe es einige Söldner-Firmen, die für Geld Rechensysteme im Auftrag von Terroristen und anderen Organisationen angreifen. "Das sind Firmen, da kann man mit einem Koffer voller Bargeld hingehen, das legt man denen auf den Tisch", sagt Geycken, "und dann sagt man: Ich möchte einen Angriff für die und die technische Spezifikation, das kann man nach einigen Wochen abholen und einsetzen, wie man möchte."
Auch Kraftwerke sind in Gefahr
Im vergangenen Jahr habe es in Deutschland drei Angriffe auf Konzerne mit Schäden im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich gegeben. "Es gibt einen Bewusstseinswandel", sagt der Informatiker, schränkt aber ein, dass es an Experten mangele. Gerade kleinere Unternehmen würden gern gegen Industriespionage vorgehen, wissen aber nicht wie. Cyberattacken könnten aber auch Atomkraftwerke, Chemiewerke und Banken betreffen, was Gaycken im Deutschlandradio Kultur mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor kommentiert: "Da haben wir noch viele schöne Überraschungen vor uns."