Rachsüchtiges Pasticcio
Liebe, Hass und Intrigen - und jede Menge wunderbare Arien - nur keine von Händel selbst enthält das Pasticcio "Catone", das bei den Händel-Festspielen in Halle vom Ensemble "Auser Musici" gegeben wurde.
Wie immer wird um Liebe und Macht gekämpft, wie immer gibt es Sieger und Besiegte – davon lebt das Drama, davon lebt die Oper. Auch beim Pasticcio "Catone” ist das nicht anders: Der zukünftige römische Kaiser Cesare und die Marzia, Tochter des Senators Catone, lieben sich. Aber Catone ist ein Feind Cesares und hat aus Bündnisgründen seine Tochter schon dem Adeligen Arbace versprochen. Und dann gibt es noch die rachsüchtige Emilia, deren Gatten Cesare auf dem Gewissen hat…
Für eine Barockoper ist das fast noch eine harmlose Konstellation. Georg Friedrich Händel besaß die Abschrift der Oper "Catone in Utica” von Leonardo Leo. Diesem Umstand verdanken wir sein Pasticcio "Catone”, das neben Musik von Leo auch Arien von Antonio Vivaldi, Leonardo Vinci, Niccolò Porpora und Johann Adolf Hasse enthält (ein Pasticcio ist eben eine Nummernfolge von Stücken verschiedener Komponisten, die nicht unbedingt ihr Urheberrecht abgetreten hatten!) Viele wunderbaren Arien, teilweise von Händel ergreifend orchestriert, sind in "Catone” zu erleben, aber auf Eines müssen die Opernfreunde dennoch gänzlich verzichten - auf Arien aus der eigenen Feder des Hallenser Wahllondoners.
Händel-Festspiele Halle
Ulrichskirche, Aufzeichnung vom 28. Mai 2016
Ulrichskirche, Aufzeichnung vom 28. Mai 2016
Leonardo Leo / Georg Friedrich Händel
Pasticcio "Catone”
Sonia Prina (Catone), Alt
Roberta Invernizzi (Emilia), Sopran
Riccardo Novaro (Cesare), Bariton
Kristina Hammarström (Arbace), Mezzosopran
Lucia Cirillo (Marzia), Sopran
Ensemble Auser Musici
Leitung: Carlo Ipata
Pasticcio "Catone”
Sonia Prina (Catone), Alt
Roberta Invernizzi (Emilia), Sopran
Riccardo Novaro (Cesare), Bariton
Kristina Hammarström (Arbace), Mezzosopran
Lucia Cirillo (Marzia), Sopran
Ensemble Auser Musici
Leitung: Carlo Ipata