Die "jungen Wilden" an der Hamburger Oper
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Als 18-Jähriger verließ Georg Friedrich Händel seine Heimatstadt Halle und wechselte nach Hamburg, wo er als Musiker am Opernhaus anheuerte. Zusammen mit Kollegen brachte er das Hamburger Opernhaus nach vorn - es wurde zum Gesangs-Hotspot seiner Zeit.
Sein Geburtsort Halle wurde Georg Friedrich Händel zu klein und zu eng - er zog nach Hamburg. Am dortigen Opernhaus fing er als Musiker an, als 2. Geiger im Orchester, und startete durch. Gemeinsam mit Johann Mattheson, Reinhard Keiser und Christoph Graupner bildete er hier eine Gruppe junger Wilder, die enorm kreativ tätig war - wenn auch nicht immer konfliktfrei. Man stritt zum Beispiel um Plätze am Cembalo und duellierte sich sogar. Der Streit wurde regelmäßig geschlichtet, um gemeinsam mit Feuereifer die nächste Premiere vorzubereiten.
Das Opern-Ideal
Johann Mattheson, Händels großer "Konkurrenten-Freind-und-Freund", schrieb 1744 in Hamburg: "Ein gutes Operntheater nichts anders, als eine hohe Schule vieler schönen Wissenschaften, worinn zusammen und auf einmal Architektur, Perspective, Mahlerey, Mechanik, Tanzkunst, Moral, Historie, Poesie und vornehmlich Musik zur Erbauung ... sich aufs angenehmste vereinigen." Dieses Idealbild wurde auch von Händel verfolgt.
Das Haus am Gänsemarkt - so wurde die Oper nach seinem ehemaligen Standort genannt - entwickelte sich zu einem Kreativpool der besonderen Art.
Aufstieg des Hauses
2000 Zuschauer fasste das Haus. Impresario und Musiker zeigten ein exzellentes Händchen auch bei der Sängerwahl, sodass die Bühne bald in aller Munde war. Sie wurde zu dieser Zeit die berühmteste ganz Deutschlands.