Halleluja, auferstanden
Am vergangenen Sonntag feierten Christen in West und Ost das Osterfest. Seither ertönt in den Kirchen das traditionelle Halleluja neben Liedern im Dreier- und Tanzrhythmus. Halleluja – das ist ein hebräischer Ruf und bedeutet "Lobpreiset Gott".
"Wir wollen alle fröhlich sein
in dieser österlichen Zeit,
denn unser Heil hat Gott bereit’."
Ein tänzerischer Dreierrhythmus und ein vorwärtstreibender Auftakt sorgen für Schwung und für freudige Grundstimmung. "Wir wollen alle fröhlich sein" – das hört und spürt man bei diesem Lied aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
Anfangs steht weniger die Theologie im Mittelpunkt. Zunächst spricht die Gemeinde sich selber an. Sie fordert auf, zu feiern und die österliche Freude zu zeigen. Daher folgt ein viermaliges Halleluja. Denn das Halleluja ist der Freudenruf der westlichen Kirche schlechthin.
"Halleluja, Halleluja,
Halleluja, Halleluja.
Gelobt sei Christus, Marien Sohn."
Halleluja – das ist ein hebräischer Ruf und bedeutet "Lobpreiset Gott". Man findet die Aufforderung vor allem in den Psalmen des Alten Testamentes sowie in der Johannesapokalypse des Neuen Testamentes.
Während der so genannten Fastenzeit erklingt in der katholischen Liturgie nicht ein einziges Halleluja – weder bei der Messfeier noch beim Stundengebet. Erst in der Osternacht wird der biblische Lobpreis wieder feierlich angestimmt.
Anschließend singt man das Halleluja – auch in den Osterliedern – meist mehrmals hintereinander. Osterfreude und Nachholbedarf ergänzen einander.
"Es ist erstanden Jesus Christ,
der an dem Kreuz gestorben ist
ihm sei Lob, Ehr zu aller Frist."
So beginnt die zweite Strophe von "Wir wollen alle fröhlich sein". Gemeinsam mit der dritten artikuliert sie die Gründe für den großen Jubel: Jesus Christus ist auferstanden, und alle Menschen sind erlöst vom ewigen Tod.
Die beiden letzten Liedstrophen erweitern nochmals die Perspektiven: Der ganze Erdkreis kommt ebenso in den Blick wie das Paradies. Dazu der Grazer Professor für Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde Franz Karl Prassl:
"Das Halleluja der feiernden Gemeinde ist ein Vorgeschmack, der auf das endgültige Geschenk des neuen Lebens aufmerksam machen soll, die Generalprobe für den Auftritt im himmlischen Chor."
"Halleluja, Halleluja,
Halleluja, Halleluja.
Gelobt sei Christus, Marien Sohn."
Fünfzig Tage lang dauert die österliche Festzeit. Sieben Wochen lang anhaltender Jubel – vom Ostersonntag bis Pfingsten. Da braucht es mehr als nur ein Osterlied im Dreierrhythmus der Freude.
"Gelobt sei Gott im höchsten Thron
samt seinem eingebornen Sohn,
der für uns hat genug getan.
Halleluja, Halleluja, Halleluja."
"Gelobt sei Gott im höchsten Thron". Der Beginn des Liedes ist Titel und Programm: Es geht zunächst um das Lob Gottes, das Lob des Vaters und des Sohnes.
Eher ungewöhnlich für die erste Strophe eines Osterliedes ist der Relativsatz "der für uns hat genug getan." Von Ostern keine Rede. Wovon dann?
Die Antwort findet man in Luthers Großem Katechismus von 1529:
"Jesus Christus ist darzu gelidden, gestorben und begraben, dass er für mich genug täte und bezahlete, was ich verschuldet habe."
"Gelobt sei Gott im höchsten Thron" nimmt zu Beginn den Karfreitag in den Blick und das Sühneopfer Christi. Dann erst geht es um Ostern und Auferstehung.
Verfasser des Liedes ist Michael Weiße – ein ehemaliger Franziskanermönch, der sich 1522 den Böhmischen Brüdern anschließt.
1609 erhält Weißes Osterlied eine neue Melodie durch den Weimarer Stadtkantor Melchior Vulpius. Im katholischen Gotteslob findet man lediglich die Melodie, im Evangelischen Gesangbuch dagegen Vulpius’ vierstimmigen Satz.
"Des Morgens früh am dritten Tag,
da noch der Stein am Grabe lag,
erstand er frei ohn alle Klag.
Halleluja, Halleluja, Halleluja."
Mit der zweiten Strophe beginnt der erzählende, zweite Teil des Liedes. Zwei Gebetsstrophen machen den dritten und letzten Teil des Liedes aus. Mit ihnen wendet sich die singende Gemeinde direkt an den Auferstandenen.
Von ursprünglich zwanzig Strophen findet man so nur sechs in den Gesangbüchern beider Konfessionen. Geblieben ist neben der Dreiteilung des Liedtextes vor allem die Musik. Deren Besonderheit bringt Diana Rothaug auf den Punkt. Die Musikwissenschaftlerin schreibt:
"Ein vierstimmiger Satz, in dem jede Stimme ihren eigenen Osterjubel artikulieren kann, dem es aber nie an gemeinsamem Schwung fehlt – ein Tanz zum Lob des Auferstandenen."
in dieser österlichen Zeit,
denn unser Heil hat Gott bereit’."
Ein tänzerischer Dreierrhythmus und ein vorwärtstreibender Auftakt sorgen für Schwung und für freudige Grundstimmung. "Wir wollen alle fröhlich sein" – das hört und spürt man bei diesem Lied aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
Anfangs steht weniger die Theologie im Mittelpunkt. Zunächst spricht die Gemeinde sich selber an. Sie fordert auf, zu feiern und die österliche Freude zu zeigen. Daher folgt ein viermaliges Halleluja. Denn das Halleluja ist der Freudenruf der westlichen Kirche schlechthin.
"Halleluja, Halleluja,
Halleluja, Halleluja.
Gelobt sei Christus, Marien Sohn."
Halleluja – das ist ein hebräischer Ruf und bedeutet "Lobpreiset Gott". Man findet die Aufforderung vor allem in den Psalmen des Alten Testamentes sowie in der Johannesapokalypse des Neuen Testamentes.
Während der so genannten Fastenzeit erklingt in der katholischen Liturgie nicht ein einziges Halleluja – weder bei der Messfeier noch beim Stundengebet. Erst in der Osternacht wird der biblische Lobpreis wieder feierlich angestimmt.
Anschließend singt man das Halleluja – auch in den Osterliedern – meist mehrmals hintereinander. Osterfreude und Nachholbedarf ergänzen einander.
"Es ist erstanden Jesus Christ,
der an dem Kreuz gestorben ist
ihm sei Lob, Ehr zu aller Frist."
So beginnt die zweite Strophe von "Wir wollen alle fröhlich sein". Gemeinsam mit der dritten artikuliert sie die Gründe für den großen Jubel: Jesus Christus ist auferstanden, und alle Menschen sind erlöst vom ewigen Tod.
Die beiden letzten Liedstrophen erweitern nochmals die Perspektiven: Der ganze Erdkreis kommt ebenso in den Blick wie das Paradies. Dazu der Grazer Professor für Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde Franz Karl Prassl:
"Das Halleluja der feiernden Gemeinde ist ein Vorgeschmack, der auf das endgültige Geschenk des neuen Lebens aufmerksam machen soll, die Generalprobe für den Auftritt im himmlischen Chor."
"Halleluja, Halleluja,
Halleluja, Halleluja.
Gelobt sei Christus, Marien Sohn."
Fünfzig Tage lang dauert die österliche Festzeit. Sieben Wochen lang anhaltender Jubel – vom Ostersonntag bis Pfingsten. Da braucht es mehr als nur ein Osterlied im Dreierrhythmus der Freude.
"Gelobt sei Gott im höchsten Thron
samt seinem eingebornen Sohn,
der für uns hat genug getan.
Halleluja, Halleluja, Halleluja."
"Gelobt sei Gott im höchsten Thron". Der Beginn des Liedes ist Titel und Programm: Es geht zunächst um das Lob Gottes, das Lob des Vaters und des Sohnes.
Eher ungewöhnlich für die erste Strophe eines Osterliedes ist der Relativsatz "der für uns hat genug getan." Von Ostern keine Rede. Wovon dann?
Die Antwort findet man in Luthers Großem Katechismus von 1529:
"Jesus Christus ist darzu gelidden, gestorben und begraben, dass er für mich genug täte und bezahlete, was ich verschuldet habe."
"Gelobt sei Gott im höchsten Thron" nimmt zu Beginn den Karfreitag in den Blick und das Sühneopfer Christi. Dann erst geht es um Ostern und Auferstehung.
Verfasser des Liedes ist Michael Weiße – ein ehemaliger Franziskanermönch, der sich 1522 den Böhmischen Brüdern anschließt.
1609 erhält Weißes Osterlied eine neue Melodie durch den Weimarer Stadtkantor Melchior Vulpius. Im katholischen Gotteslob findet man lediglich die Melodie, im Evangelischen Gesangbuch dagegen Vulpius’ vierstimmigen Satz.
"Des Morgens früh am dritten Tag,
da noch der Stein am Grabe lag,
erstand er frei ohn alle Klag.
Halleluja, Halleluja, Halleluja."
Mit der zweiten Strophe beginnt der erzählende, zweite Teil des Liedes. Zwei Gebetsstrophen machen den dritten und letzten Teil des Liedes aus. Mit ihnen wendet sich die singende Gemeinde direkt an den Auferstandenen.
Von ursprünglich zwanzig Strophen findet man so nur sechs in den Gesangbüchern beider Konfessionen. Geblieben ist neben der Dreiteilung des Liedtextes vor allem die Musik. Deren Besonderheit bringt Diana Rothaug auf den Punkt. Die Musikwissenschaftlerin schreibt:
"Ein vierstimmiger Satz, in dem jede Stimme ihren eigenen Osterjubel artikulieren kann, dem es aber nie an gemeinsamem Schwung fehlt – ein Tanz zum Lob des Auferstandenen."