Hamburg will Jüdischer Gemeinde Synagogen-Gelände zurückgeben

    Eine Tafel zeigt die Bornplatz-Synagoge in Hamburg, durch die Tafel sieht man den von Margrit Kahl gestalteten Platz, an dem die Synagoge einst stand, die 1938 zerstört wurde.
    Am heutigen Joseph-Carlebach stand früher die Bornplatzsynagoge. © imago / Hoch Zwei Stock / Angerer
    Der Wiederaufbau der Hamburger Bornplatzsynagoge rückt näher. Die Bürgerschaft beschloss einstimmig einen fraktionsübergreifenden Antrag von SPD, Grünen, CDU und Linken, wonach die Stadt das frühere Synagogen-Gelände der Jüdischen Gemeinde zurückgeben soll. Neben der fraktionslosen FDP-Abgeordneten stimmte auch die AfD für den Antrag. Die Bornplatzsynagoge solle wieder "ein Wahrzeichen des jüdischen Lebens im Herzen unserer Stadt" werden, heißt es in dem Antrag. Die konkrete bauliche Gestalt sei nun durch einen Architekten-Wettbewerb zu ermitteln. Der dort von Nazis errichtete Hochbunker soll abgerissen werden. Die 1906 eröffnete Synagoge am Bornplatz, dem heutigen Joseph-Carlebach-Platz, fasste 1.400 Menschen und war damit das größte jüdische Gotteshaus Norddeutschlands. Bei den November-Pogromen von 1938 wurde der neoromanische Kuppelbau von den Nazis verwüstet. Ein Jahr später zwang die Stadt die Gemeinde, das Grundstück unter Wert zu verkaufen und die Kosten für den Abriss des beschädigten Gebäudes zu tragen.