Golden Pudel Club muss nicht abgerissen werden
Der Golden Pudel Club in Hamburg stand monatelang vor der Zwangsversteigerung. Nun hat eine Stiftung die Anteile eines der Gründer gekauft. Die dezidiert anti-kommerzielle Einrichtung scheint gerettet.
Als in der Nacht auf den 14. Februar dieses Jahres der Hamburger Golden Pudel Club in großen Teilen abgebrannt ist, wurde wahrscheinlich vielen Menschen, für die dieser Ort in Hamburg, St. Pauli, eine Selbstverständlichkeit ist, erst klar, wie rar solche Orte heute geworden sind: Der Golden Pudel Club ist ein erklärt nicht-kommerzieller Ort für musikalische und andere künstlerische Experimente, der am Hamburger Hafen an einem Ort steht, der viele Begehrlichkeiten weckt. Denn die Grundstückspreise sind hier in den letzten Jahren gestiegen wie an kaum einem anderen Ort in Deutschland.
Doch der Club war auch vorher schon nicht mehr intakt. Die drei Offiziellen Schorsch Kamerun, Rocko Schamoni und Wolf Richter hatten sich überworfen, Richter hatte im oberen Stock ein Restaurant eröffnet, das nach Meinung des Pudel-Kollektivs dem nicht-kommerziellen Gedanken widerspricht.
Der Golden Pudel Club "den hitzigen Klauen" entrissen
Jetzt hat, wie am heutigen Montag bekannt wurde, die Hamburger Mara-und-Holger-Cassens-Stiftung die Anteile von Wolf Richter aufgekauft und damit den Pudel Club befriedet. Auf der Website des Clubs heißt es: "Mit größter Freude, Herzrasen und Wahnwitz darf der Golden Pudel Club verkünden: Das mit ihm verwachsene Stückchen Erde, mit dem Namen St. Pauli Fischmarkt 27, konnte den hitzigen Klauen einer drohenden Zwangsversteigerung entrissen werden."
Moderatorin Vivian Perkovic spricht über die Club-Rettung mit unserem Musikredakteur Dirk Schneider, der selbst auf St. Pauli lebt.