"Jungen singen gern im Rudel"
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Rosemarie Pritzkat leitet den Hamburger Knabenchor St. Nikolai seit fast drei Jahrzehnten. Der ist einer der Spitzenchöre der Hansestadt und tritt weltweit auf. Warum die Jungen beim Singen gern unter sich bleiben? Pritzkat hat die Antwort.
So wie es Mädchen gut tut, in bestimmten schulischen Fächern wie Mathematik, Physik oder Sport unter sich zu sein, so profitieren Jungen davon, ohne Mädchen zu singen. Sie sei überhaupt nicht gegen die Koedukation, die sei wichtig, betont Rosemarie Pritzkat, die den Hamburger Knabenchor St. Nikolai leitet. Aber Jungen würden es beim Singen eben mögen, unter sich zu sein.
Denn gleichaltrige Mädchen singen besser. Vielleicht, so spekuliert die Chorleiterin, stehen die Jungen ohne das weibliche Geschlecht an ihrer Seite weniger unter Druck, immer die Besten sein zu müssen. Die Jüngeren sehen in den Älteren und in den Männerstimmen gesangliche Vorbilder.
Der Hamburger Knabenchor St. Nikolai ist einer der Spitzenchöre der Hansestadt. Auftritte in der St. Michaelis Kirche oder der Elbphilharmonie zeigen diesen Anspruch. Reisen führten den Chor bereits nach China, Korea und Amerika. Und in diesem Jahr freuen sich die Kinder und Jugendlichen noch auf eine Konzertreise nach Japan.