Handballjugendreform

Fritz: Wir sollten bei der Talentförderung regional entscheiden

07:46 Minuten
Der ehemalige Handballspieler Henning Fritz
Henning Fritz wurde als erster Torhüter Welthandballer. © dpa / picture alliance / Marco Wolf
Henning Fritz im Gespräch mit Thorsten Jabs |
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Der ehemalige Welthandballer Henning Fritz sieht die geplante Reform im Handballjugendbereich kritisch: Es seien einige gute Dinge dabei. Zugleich erklärt er aber auch, was er bei den Plänen für die A- und B-Jugend verändern würde.
Henning Fritz gilt als einer der erfolgreichsten Spieler der Handballgeschichte, wurde Welt- und Europameister und als erster Torhüter Welthandballer. Zuletzt machte er Schlagzeilen, weil er – im Alter von 49 Jahren – beim italienischen Erstligisten SSV Bozen für ein Spiel im Tor stand.
Über die geplante Reform im Nachwuchsbereich sagt er:

Ich glaube, dass wir hier eine sehr gute Nachwuchsarbeit haben, was man teilweise an den Erfolgen der Nationalmannschaften sieht. Aber was an der Spitze ankommt: Ich glaube, da ist noch Potenzial nach oben.

"Handball ist ein regionaler Sport"

Kritisch sieht Fritz, dass Entscheidungen zentral für das ganze Land getroffen werden – anders als beispielsweise in Frankreich, das in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewesen sei.
„Handball ist ein regionaler Sport, der auch vom Dorf kommt. Wir sollten mit den Regionen sprechen, was für den jeweiligen Ort am besten ist, um die Talente dort bestmöglich zu fördern. Das sehe ich in diesem Konzept nicht.“
Gute Spieler müssten zusammenkommen, um mit guten Spielern zusammenzuspielen und gemeinsam zu wachsen.

Für individuelle Lösungen

Wenn jemand ein Talent mitbringe, sei ein individueller Weg notwendig, um ihn dann auch zum Nationalspieler zu machen, meint der ehemalige Welthandballer. Es gebe nicht immer diese eine pauschale Lösung.
„Wir sollten in gewissen Bereichen vielleicht die individuellen Lösungen finden, die im Saarland oder in Rheinland-Pfalz vielleicht andere sind als in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt oder in einem anderen Bundesland.“
Bei der geplanten Jugendreform sollen die mehr als 40 A-Jugend-Mannschaften, die derzeit in vier Bundesligen spielen, in diesem Jahr auf 20 Teams reduziert werden. Die übrigen 20 Mannschaften spielen dann in einer neuen 2. Bundesliga. Außerdem sollen sechs neue B-Jugend-Bundesligen mit 48 Mannschaften eingeführt werden – für 15- und 16-Jährige.

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