Handzeichnungen für jeden Tag
"Auf Papier - Unsere schönsten Handzeichnungen" heißt die Ausstellung im Düsseldorfer Museum KunstPalast. Zu sehen sind 365 ausgewählte Handzeichnungen, eine für jeden Tag des Jahres der Grafik. Ausgewählt wurde von über 300 Künstlern des 15. bis 20. Jahrhunderts und aus der Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf.
Von Raffael bis Beuys und von Rembrandt bis Trockel. Der Untertitel des Düsseldorfer Beitrags zum Jahr der Grafik verspricht Highlights – und Überraschungen. Und tatsächlich legt Sonja Brink erst einmal eine falsche Fährte: sie hat ihre Schau nicht chronologisch geordnet.
""Wir haben bewusst das 20. Jahrhundert an den Eingang gestellt, weil diese Werke dem Publikum am vertrautesten sind. Wir beginnen hier mit einer Zeichnung von Klinger, mit Gustaf Klimt, mit Corinth, mit zwei Zeichnungen von Liebermann. Also die ganze klasse Moderne ... mit Käte Kollwitz, Lehmbruck, Kirchner."
Uff, möchte man begeistert stöhnen. Schon hier hat man ja richtig zu gucken; zum Beispiel Rosemarie Trockels Frau von 1983. Eine schlichte Zeichnung mit Füllertinte auf handgeschöpftem Büttenpapier und einer dicken gelben Sonne im verschwommenen Hintergrund.
"Wir beginnen eigentlich im 15. Jahrhundert, unsere Katalog-Nr.1 ist noch auf Pergament. Weiterhin haben wir im 15. Jahrhundert in Italien wunderbare Silberstift-Zeichnungen, eine Technik, die man im 15. Jahrhundert übte und dann spannt sich der Bogen bis zum 18. Jahrhundert."
Die ungewöhnlichen Bestände altmeisterlicher Zeichner hat vor allem Lambert Krahe zusammengetragen. Mitte des 18. Jahrhunderts suchte der Düsseldorfer Künstler bei Studienaufenthalten in Rom zunächst nur Material für seine Zeichenschule, erklärt Sonja Brink die Provenienz der Seltenheiten:
"Hier sind ausgestellt zwei Skizzenbücher von Guillelmo della Porta aus dem 16. Jahrhundert und die lassen sich zurück verfolgen auf die Witwe Pier Leone Ghezzis, ein Künstler des 18. Jahrhunderts. Von dieser Witwe Pier Leone Ghezzis hat Lambert Krahe große Teile seiner Sammlung erworben."
Die Malerschule, die Lambert Krahe in Düsseldorf nach dem Vorbild der Academia de San Luca in Rom gründete, besteht bis heute als Düsseldorfer Kunstakademie mit internationalem Ruf weiter. Krahes grafische Sammlung gehört seit Jahrzehnten als Dauerleihgabe zum Museum KunstPalast.
"Wir haben unsere schönsten Zeichnungen ausgesucht aus diesem Konvolut und man muss wissen, dass von einzelnen Künstlern - eine große Zahl Zeichnungen hier- in der Sammlung vorhanden sind: Carlo Maratta mit 400 Zeichnungen. Das ist eine Riesenmenge, die die Sammlung vergleichbar macht mit dem Louvre oder Königlichen Sammlung in Windsor Castle."
Im Mittelsaal, dem Herzstück der Ausstellung, hat Kuratorin Sonja Brink an den Wänden besondere Schätze versammelt. Obwohl der Düsseldorfer grafische Bestand mit gut 70.000 Blättern nur eine mittelgroße Sammlung darstellt, kann sie mit erstkalssiger Qualität und großen zusammenhängen Konvoluten punkten: wunderbare Suiten des Loire-Schlosses Fontainebleau und andere Hauptwerke des Römischen Barock sind in Düsseldorf in großer Zahl versammelt.
"Auftraggeber in jener Zeit war hauptsächlich die Kirche und das waren Fürsten oder Herrscher. Wir finden entsprechend sehr viele religiöse Themen. Daneben gibt es auch eine ganze Spannbreite an mythologischen Themen.
Im Zentrum des mittleren Saales werden besondere Schätze gezeigt. Auf auf neun hüfthohen Sockeln stehen große Rahmen. So kann man die beidseitig gestalteten Blätter betrachten. Eins stammt von Pier Francesco Mola. Aber besonders stolz sind wir auf unsere Raffael-Zeichnung. Es ist ein doppelseitiges Blatt und es zeigt eine Gruppe von Kardinälen und sie ist eine Vorzeichnung für ein Fresko, das Raffael für die Palazzi dei Vaticani in Rom geschaffen hat."
Die Rückseite zeigt die Einzelstudie eines Diakons und das Fresko im Vatikan zeigt die Krönung Karls V. Man kann sich dieses Fresco noch heute anschauen.
Das 19. Jahrhundert der Düsseldorfer Malerschule vertreten: mit Andreas und Oswald Achenbach, Bendemann, Lessing, Schirmer und Schadow. Das 20. Jahrhundert zeigt den Expressionismus mit Arbeiten der Künstlergruppen "Die Brücke" mit Heckel, Kirchner und Schmidt-Rotluff und des "Blauen Reiter" mit Macke, Klee und Kandinsky.
""Wir haben bewusst das 20. Jahrhundert an den Eingang gestellt, weil diese Werke dem Publikum am vertrautesten sind. Wir beginnen hier mit einer Zeichnung von Klinger, mit Gustaf Klimt, mit Corinth, mit zwei Zeichnungen von Liebermann. Also die ganze klasse Moderne ... mit Käte Kollwitz, Lehmbruck, Kirchner."
Uff, möchte man begeistert stöhnen. Schon hier hat man ja richtig zu gucken; zum Beispiel Rosemarie Trockels Frau von 1983. Eine schlichte Zeichnung mit Füllertinte auf handgeschöpftem Büttenpapier und einer dicken gelben Sonne im verschwommenen Hintergrund.
"Wir beginnen eigentlich im 15. Jahrhundert, unsere Katalog-Nr.1 ist noch auf Pergament. Weiterhin haben wir im 15. Jahrhundert in Italien wunderbare Silberstift-Zeichnungen, eine Technik, die man im 15. Jahrhundert übte und dann spannt sich der Bogen bis zum 18. Jahrhundert."
Die ungewöhnlichen Bestände altmeisterlicher Zeichner hat vor allem Lambert Krahe zusammengetragen. Mitte des 18. Jahrhunderts suchte der Düsseldorfer Künstler bei Studienaufenthalten in Rom zunächst nur Material für seine Zeichenschule, erklärt Sonja Brink die Provenienz der Seltenheiten:
"Hier sind ausgestellt zwei Skizzenbücher von Guillelmo della Porta aus dem 16. Jahrhundert und die lassen sich zurück verfolgen auf die Witwe Pier Leone Ghezzis, ein Künstler des 18. Jahrhunderts. Von dieser Witwe Pier Leone Ghezzis hat Lambert Krahe große Teile seiner Sammlung erworben."
Die Malerschule, die Lambert Krahe in Düsseldorf nach dem Vorbild der Academia de San Luca in Rom gründete, besteht bis heute als Düsseldorfer Kunstakademie mit internationalem Ruf weiter. Krahes grafische Sammlung gehört seit Jahrzehnten als Dauerleihgabe zum Museum KunstPalast.
"Wir haben unsere schönsten Zeichnungen ausgesucht aus diesem Konvolut und man muss wissen, dass von einzelnen Künstlern - eine große Zahl Zeichnungen hier- in der Sammlung vorhanden sind: Carlo Maratta mit 400 Zeichnungen. Das ist eine Riesenmenge, die die Sammlung vergleichbar macht mit dem Louvre oder Königlichen Sammlung in Windsor Castle."
Im Mittelsaal, dem Herzstück der Ausstellung, hat Kuratorin Sonja Brink an den Wänden besondere Schätze versammelt. Obwohl der Düsseldorfer grafische Bestand mit gut 70.000 Blättern nur eine mittelgroße Sammlung darstellt, kann sie mit erstkalssiger Qualität und großen zusammenhängen Konvoluten punkten: wunderbare Suiten des Loire-Schlosses Fontainebleau und andere Hauptwerke des Römischen Barock sind in Düsseldorf in großer Zahl versammelt.
"Auftraggeber in jener Zeit war hauptsächlich die Kirche und das waren Fürsten oder Herrscher. Wir finden entsprechend sehr viele religiöse Themen. Daneben gibt es auch eine ganze Spannbreite an mythologischen Themen.
Im Zentrum des mittleren Saales werden besondere Schätze gezeigt. Auf auf neun hüfthohen Sockeln stehen große Rahmen. So kann man die beidseitig gestalteten Blätter betrachten. Eins stammt von Pier Francesco Mola. Aber besonders stolz sind wir auf unsere Raffael-Zeichnung. Es ist ein doppelseitiges Blatt und es zeigt eine Gruppe von Kardinälen und sie ist eine Vorzeichnung für ein Fresko, das Raffael für die Palazzi dei Vaticani in Rom geschaffen hat."
Die Rückseite zeigt die Einzelstudie eines Diakons und das Fresko im Vatikan zeigt die Krönung Karls V. Man kann sich dieses Fresco noch heute anschauen.
Das 19. Jahrhundert der Düsseldorfer Malerschule vertreten: mit Andreas und Oswald Achenbach, Bendemann, Lessing, Schirmer und Schadow. Das 20. Jahrhundert zeigt den Expressionismus mit Arbeiten der Künstlergruppen "Die Brücke" mit Heckel, Kirchner und Schmidt-Rotluff und des "Blauen Reiter" mit Macke, Klee und Kandinsky.