Die erste Gesamtausgabe ist da
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Keine Philosophin des 20. Jahrhunderts ist heute so gefragt wie Hannah Arendt. Jetzt erscheint die erste kritische Gesamtausgabe ihres Werks. Was gibt es Neues zu entdecken?
Endlich ist sie da, zumindest teilweise: Die erste kritische Gesamtausgabe von Hannah Arendts Schriften. Allein der bereits vorliegende Band 6 zählt mehr als 900 Seiten und versammelt nicht nur sehr verschiedene, teils unveröffentlichte Texte, sondern auch unterschiedliche Textversionen. Was für ein neues Bild von Hannah Arendt entsteht durch dieses Kaleidoskop der versammelten Schriften? Über diese Frage sprechen wir mit der Mitherausgeberin Barbara Hahn.
Wer Texte immer wieder neu schreibt, kann auch immer wieder anders gelesen werden. Und so überrascht es nicht, dass Hannah Arendt sowohl von konservativen als auch von linken Kreisen gelesen und diskutiert wird. Die Unterschiede in der Rezeption sind dabei groß: In Deutschland wird sie oft ganz anders ausgelegt als in den USA, wo die deutsch-jüdische Denkerin bis zu ihrem Tod 1975 gelebt hat. Wie groß die Unterschiede sind und welche Effekte das hat, damit hat sich die Philosophin Stefania Maffeis beschäftigt. Mit ihr sprechen wir über Arendt als transnationale Theoretikerin.
Philosophischer Kommentar zu Crispr/Cas-Babys
Die Empörung ist global: Der chinesische Genetiker Hen habe mit der angeblichen Veränderung des Erbguts von zwei Babys die Büchse der Pandora geöffnet. David Lauer sieht das anders: Genmanipulation und Selbstbestimmung schließen einander in seinen Augen nicht aus.
Der literarische Adventskalender
Für gewöhnlich sind Adventskalender etwas für den Bauch. Unser Adventskalender aber ist fürs Ohr – das ist gehaltvoller und kalorienärmer. Das zweite Törchen unseres literarischen Adventskalenders öffnet sich bei "Sein und Streit". René Aguigah verschenkt darin "Musik! Über ein Lebensgefühl" von Roger Willemsen, erschienen bei S. Fischer.