Dorothee Mields, Sopran
Gerlinde Sämann, Sopran
David Erler, Altus
Stefan Kunath, Altus
Georg Poplutz, Tenor
Tobias Mäthger, Tenor
Martin Schicketanz, Bass
Felix Schwandtke, Bass
Dresdner Kammerchor
Dresdner Barockorchester
Leitung: Hans-Christoph Rademann
Letzte Worte
87 Jahre alt war Heinrich Schütz, als er sich 1672 dem 119. Psalm zuwandte und ihn in einer Folge von doppelchörigen Motetten vertonte - als bewussten Abschied von einem langen Musikerleben und letzte Zusammenfassung dessen, was seine Kunst geprägt hatte.
Wenige Monate später starb Schütz tatsächlich, und sein erreichtes Alter muss für Zeitgenossen zum Staunen gewesen sein in einem Jahrhundert, dessen durchschnittliche Lebenserwartung bei Mitte 40 lag und das überdies die Verheerungen des 30-jährigen Krieges erlebt hatte. Nun, am Ende seines langen Weges, kehrt der mitteldeutsche Künstler mit der Vertonung des langen Lobliedes sowie zweier kürzerer Texte zu einer Klangsprache zurück, die sich in ihrer eindringlichen, holzschnittartig reduzierten Einfachheit in bewussten Kontrast zu den aktuellen, aufs dramatisch-phantastische abzielenden musikalischen Entwicklungen stellt: ein Schwanengesang, der in Luthers Sinne auf der obersten Autorität des Wortes und seiner Verständlichkeit beharrt.
Hans-Christoph Rademann hat mit seinen langjährigen Dresdner Partnerensembles – Kammerchor und Barockorchester – eine viel gelobte Schütz-Gesamtausgabe in Angriff genommen und ist unter allen Dirigenten wahrscheinlich derjenige, der mit dem Gesamtwerk dieses großartigen Menschen und Musikers am besten vertraut ist. Bei ihm entspringt die intensive Beschäftigung mit Schütz‘ letztem Werk also auch der Kenntnis all dessen, was ihm vorausging – Gewähr einer besonderen Schlüssigkeit und Authentizität, beim Konzert in Heilsbronn zusätzlich gestützt durch ein hervorragendes Solistenensemble.
Bachwoche Ansbach
Münster Heilsbronn
Aufzeichnung vom 1. August 2017
Bachwoche Ansbach
Münster Heilsbronn
Aufzeichnung vom 1. August 2017
Heinrich Schütz
"Schwanengesang" SWV 482-494
"Schwanengesang" SWV 482-494