Hans Eckardt Wenzel

Ein melancholischer Deutscher in Havanna

Der Musiker Hans-Eckardt Wenzel war zu Gast in der Sendung "Tonart" im Deutschlandradio Kultur.
Der Musiker Hans-Eckardt Wenzel zu Gast in der Sendung "Tonart" im Deutschlandradio Kultur © Deutschlandradio - Matthias Horn
Moderatiopn: Mathias Mauersberger |
Sie haben Konzerte gegeben, Kollegen kennengelernt und in einem kleinen Studio in Havanna Songs aufgenommen. Der Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel war mit seiner Band in Kuba, um seinen Stil "ein bisschen durcheinander wirbeln" zu lassen.
Es sei seit langem sein Traum gewesen, mit der Band nach Kuba zu fahren, um sich den "musikalischen und auch den sozialen Einflüssen" im Land zu stellen, erzählte der Liedermacher Hans Eckardt Wenzel im Deutschlandradio Kultur. Herausgekommen ist sein neues Akbum "Viva La Poesia".
Ihm und der Band sei es aber nicht darum gegangen, sich von einem "kubanischen Stil" inspirieren zu lassen, "sondern unseren eigenen Stil ein bisschen durcheinander wirbeln zu lassen", erklärte er. Sein Deutschsein habe er sozusagen mit auf die Insel genommen.
"Man denkt, man kann zwei Wochen vergessen, dass man ein melancholischer, trübsinniger Deutscher ist – was aber auch dazu gehört. Und ich hab' versucht, meine Wurzeln sehr stark zu behaupten", so Wenzel.
Fasziniert haben ihn aber dennoch die "riesigen Unterschiede" in der der musikalischen Kultur der Kubaner und der Deutschen.´"Die Funktion der Musik ist eine andere. Bei uns hat sie eine viel stärkere intellektuelle Verankerung, während sie dort eine stärkere rhythmische Verankerung hat", sagte Wenzel und erläuterte: Ein deutscher Bonga-Spieler schlage die Eins immer nach unten, Richtung Erde, während ein kubanischer Bonga-Spieler, die Eins zu sich hin schlage, leicht und tanzend.