"Happy Man" von Pete Wolf Band

Die Transformation des Wolfgang Petry

Imagewechsel: Wolfgang Petry nennt sich jetzt Pete Wolf.
Imagewechsel: Wolfgang Petry nennt sich jetzt Pete Wolf. © Na Klar! Records
Jens Balzer im Gespräch mit Vivian Perkovic |
Ohne Freundschaftsbänder und mit kurzen Haaren: Wolfgang Petry singt jetzt auf Englisch. Popkritiker Jens Balzer macht beim Debütalbum der Pete Wolf Band "Happy Man" eine melancholische Grundnote aus – und ist von der Verwandlung des Ex-Schlagerrockers durchaus überzeugt.
Morgen erscheint "Happy Man", das Debütalbum der Pete Wolf Band. Ein Album, das vor allem aus Cover-Versionen von Blues-, Rock- und Country-Nummern besteht. Das wäre an sich noch nicht weiter bemerkenswert, aber hinter Pete Wolf verbirgt sich ein alter Bekannter: Wolfgang Petry. Über das überraschende Comeback eines der meistgefragten deutschen Musikers der 80er- und 90er-Jahre spricht Vivian Perkovic mit Popkritiker Jens Balzer.
Schlagerstar Wolfgang Petry präsentiert am 24.1.1997 in Essen eine Platin- und drei goldene Schallplatten, mit denen er für sein Album "Alles" und die Auskopplung "Die längste Single der Welt" ausgezeichnet wurde.
Wolfgang Petry 1997: Der Schlagerstar präsentiert eine Platin- und drei goldene Schallplatten.© picture-alliance / dpa / Uta Rademacher

Eher untertourig agierende Bluesrock-Band

Da singt jetzt ein älterer, etwas ungepflegt wirkender Herr in verwaschenem T-Shirt und schmuddeliger Jeans-Jacke mit kurzen Haaren und Zehn-Tage-Bart, so ein "Typ frisch verrenteter Fernfahrer mit einer gut gelaunten, aber eher untertourig agierenden Bluesrock-Band drumherum", beschreibt Balzer den neu aufgestellten, einstigen Erfinder des deutschen Schlagerrocks. Mehr noch: Auch seine legendären Freundschaftsbänder sind ab, die lange seinen ganzen Arm zierten.

Und jetzt: "Will er wohl als Künstler ernstgenommen werden" - daher der Namenswechsel. Und musikalisch: "Stand er für ja schon vorher für eine rockige, eher derb-maskulinistische Variante von Schlager und wendet sich jetzt gewissermaßen dem amerikanischen Pendant seiner Musik zu, dem Mainstream-Country und Bluesrock." Als Unterschiede zeigen sich: "Erstens, dass er jetzt auf Englisch singt und zweitens die eher melancholische Grundnote."
Porträt des Autors und Musikkritikers Jens Balzer
Der Musikkritiker Jens Balzer© Imago / Votos-Roland Owsnitzki

"Ich hab mir das gerne angehört"

Fazit des Popkritikers Jens Balzer: "Ich hab mir das gerne angehört und finde Wolfgang Petry in dieser Wendung auch überzeugender als zum Beispiel Marius Müller-Westernhagen, der ja schon mal Ähnliches versucht hat." Also: Wolle lebt - Pete Wolf rules. Oder?
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