Harbour Front Literaturfestival: Zwei Debüt-Autoren springen ab

    Die Schriftstellerin Franziska Gänsler steht vor einem schwarzen Hintergrund und blick ernst in die Kamera.
    Die Schriftstellerin Franziska Gänsler: Verzichtet auf Nominierung beim Harbour Front Literaturfestival wegen NS-Vergangenheit des Sponsors. © Kein und Aber / Linda Rosa Saal
    Dem Hamburger Literaturfestival Harbour Front sind zwei nominierte Debüt-Autoren abgesprungen, weil das Logistik-Unternehmen Kühne + Nagel als Festivalsponsor seine Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus nicht ausreichend aufgearbeitet haben soll. Nach dem Autor Sven Pfizenmaier hat nun auch die Autorin Franziska Gänsler auf ihre Nominierung für den mit 10.000 Euro dotierten Klaus-Michael-Kühne-Preis verzichtet, wie das Literaturfestival am Donnerstag mitteilte. Pfizenmaier war mit dem Roman "Draußen feiern die Leute" nominiert, Gänsler mit ihrem Debütroman "Ewig Sommer". Die Kühne-Stiftung teilte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa mit, dass ihre Unterstützung des Harbour Front Literaturfestivals keinen Bezug zu einer Zeit habe, "die weit zurück liegt und zu der ganz andere Verhältnisse herrschten." Das Unternehmen Kühne + Nagel verwies zudem darauf, dass es sich zu seiner Geschichte bekenne und mehrmals öffentlich sein Bedauern über Vorkommnisse im Dritten Reich zum Ausdruck gebracht habe. Das 14. Harbour Front Literaturfestival hat am Donnerstag begonnen und geht bis zum 22. Oktober 2022.