"Harry Potter und der Halbblutprinz"

Im sechsten Teil der Roman-Verfilmung erlebt Harry Potter die Höhen und Tiefen der Pubertät. Eifersucht und die ersten Küsse bestimmen seine Abenteuer mit Ron und Hermine in dieser Fantasy-Produktion.
Großbritannien/USA 2008, Regie: David Yates, Hauptdarsteller: Daniel
Ratcliffe, Emma Watson, 153 Minuten, ab zwölf Jahren


Harry Potter, die sechste Klappe: Oder wie bekommt man die Zuschauer wieder in den Kinosessel? Zu düster, zu politisch sei der letzte Teil geraten und deshalb vorbei am Nervenkostüm des globalen Teenies – so lautete die Theorie der Produzenten nach den nicht mehr ganz so erfolgreichen Zuschauerzahlen der letzten Potterverfilmung. Also holt man den Helden auf Muggelformat zurück und lässt ihn ordentlich pubertieren.

Deshalb bekommt es Harry Potter nicht nur mit dem immer grimmiger dreinblickenden Snape, gerippenartigen Seewesen und gemeingefährlichen Zaubertränken zu tun, sondern auch mit Schlickschlupfen. "Die machen mich ganz wuschig", lässt er zu Beginn verlauten. Bei uns Normalsterblichen heißen die magischen Wesen ganz einfach Hormone und die sorgen in der Pubertät bekanntlich für allerlei Gefühlswirrwarr.

Also sehen wir Harry, Ron und Hermine beim Rotwerden, Austausch von Eifersüchteleien und Knutschen zu. So bieder und brav sind jedoch die ersten Liebesversuche gehalten, dass man meint, sich hinter spießigen Klostermauern verirrt zu haben. Und überhaupt scheint der ganze Film von Schlickschlupfen befallen zu sein. Handlungsstränge werden angerissen, Themen aufgegriffen und sodann wieder fallen gelassen. Was ist aus der hübschen Kellnerin geworden, mit der sich Potter zu Beginn verabredet hat? Wie hat London auf die Dernatoren-Angriffe reagiert, die zu Beginn so ausführlich gezeigt werden? Ziemlich durcheinander ist der sechste Teil geraten oder um mit Harry Potter zu sprechen: "Wuschig!"

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