"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2"
"Es endet alles" ist der Untertitel des letzten Teils der acht Filme umfassenden Verfilmung von J. K. Rowlings Harry-Potter-Universum. Die Hauptdarsteller sind noch dieselben wie im ersten, aber längst erwachsen. Und was auf der Leinwand zu sehen ist, ist kein Kinderspaß, sondern eher Krieg.
Wer mit dem Zauberlehrling Harry Potter nicht erwachsen geworden ist, sieht sich an der Kinokasse abgewiesen. Mindestens zwölf Jahre sollte man alt sein, um sich mit den Filmhelden der seelischen und ganz realen Pein auszusetzen, die es kostet, den bedrohlichsten Bösewicht Lord Voldemort zu vernichten.
Und genau darum geht es im finalen zweiten Teil der letzten Geschichte, nachdem Harry und seine Freunde Hermine und Ron im vorletzten Film von der Idylle der Zauberschule abgeschnitten durch eine düstere Welt irrten, um die "Heiligtümer des Todes" und die Horcruxe zu finden, Artefakte, über dessen Besitz allein das Böse zur Strecke zu bringen ist.
Dass man sich dafür mit Kobolden und allerlei zwielichtigem Gelichter einlassen muss, dass man Vertrauen auch in alte Idole genau abwägen und Loyalitäten infrage stellen muss, sind die schwierigen Entscheidungen, die zum Erwachsenwerden gehören. Was zumindest für erwachsene Zuschauer mehr zum Reiz dieser Saga gehörte als kindische Zaubertricks oder – jetzt beim Finale – dem Feuerwerk an Action, das bei der Endschlacht aufgefahren wird. Denn um einen Krieg handelt es sich in der Tat, in den Harry und seine Freunde nun ziehen.
Sie müssen zurück nach Hogwards, um den letzten Horcrux aufzuspüren und sie finden einen Ort, der schrecklicher nicht sein kann. Ihre alte Heimat ist zum Gefängnis geworden, Severus Snape, der alte Lehrer, herrscht im Auftrag von Lord Voldemort über die Schüler wie ein Sklavenhalter. Selbst das Auftauchen ihres großen Hoffnungsträgers Harry Potter macht den Ausgang der Schlacht nicht gewiss. In David Yates letztem Film wird in tiefschwarzer Nacht erbarmungslos gekämpft, viele sterben und am Ende ist Hogwards ein verwüstetes Kriegslazarett.
Es sind etliche lose Enden, die hier zu einem logischen Schluss verknüpft werden müssen, viele einst geliebte Figuren, die kurz noch einmal auftauchen, alte Monster, die sich am Kampf beteiligen und einst in den Vorgängerfilmen schon allein für Angst und Schrecken sorgten.
Dieses Übermaß an Personage macht trotz der handwerklichen Perfektion von Trick, Ausstattung, Kostümen und vor allem auch der Musik die Geschichte nicht eindrücklicher, schon gar nicht sorgt es für Anteilnahme, was allein die vorgeführten Gewaltakte rechtfertigen würde.
Harry Potter durchläuft den ganzen Film als verbissener Krieger, wohl wissend, was von ihm abhängt und was ihn beim Misslingen erwartet. Ron und Hermine, die treuen Freunde, sind da kaum mehr als Handlanger. Es bleiben die großen Charakterdarsteller des britischen Filmes wie Alan Rickman oder Maggie Smith, die in diesem atemlosen Mosaik selbst in kurzen Szenen noch emotional Eindruck machen, ihren Rollen noch überraschende Facetten abgewinnen können. Ansonsten ist man froh, dass es endlich vorbei ist!
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2, USA 2011, Regie: David Yates, Darsteller: Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grind, Tom Felton, Ralph Fiennes, Helena Bonham Carter, Maggie Smith, u. a., 130 Minuten, ab zwölf Jahren
Filmhomepage
Und genau darum geht es im finalen zweiten Teil der letzten Geschichte, nachdem Harry und seine Freunde Hermine und Ron im vorletzten Film von der Idylle der Zauberschule abgeschnitten durch eine düstere Welt irrten, um die "Heiligtümer des Todes" und die Horcruxe zu finden, Artefakte, über dessen Besitz allein das Böse zur Strecke zu bringen ist.
Dass man sich dafür mit Kobolden und allerlei zwielichtigem Gelichter einlassen muss, dass man Vertrauen auch in alte Idole genau abwägen und Loyalitäten infrage stellen muss, sind die schwierigen Entscheidungen, die zum Erwachsenwerden gehören. Was zumindest für erwachsene Zuschauer mehr zum Reiz dieser Saga gehörte als kindische Zaubertricks oder – jetzt beim Finale – dem Feuerwerk an Action, das bei der Endschlacht aufgefahren wird. Denn um einen Krieg handelt es sich in der Tat, in den Harry und seine Freunde nun ziehen.
Sie müssen zurück nach Hogwards, um den letzten Horcrux aufzuspüren und sie finden einen Ort, der schrecklicher nicht sein kann. Ihre alte Heimat ist zum Gefängnis geworden, Severus Snape, der alte Lehrer, herrscht im Auftrag von Lord Voldemort über die Schüler wie ein Sklavenhalter. Selbst das Auftauchen ihres großen Hoffnungsträgers Harry Potter macht den Ausgang der Schlacht nicht gewiss. In David Yates letztem Film wird in tiefschwarzer Nacht erbarmungslos gekämpft, viele sterben und am Ende ist Hogwards ein verwüstetes Kriegslazarett.
Es sind etliche lose Enden, die hier zu einem logischen Schluss verknüpft werden müssen, viele einst geliebte Figuren, die kurz noch einmal auftauchen, alte Monster, die sich am Kampf beteiligen und einst in den Vorgängerfilmen schon allein für Angst und Schrecken sorgten.
Dieses Übermaß an Personage macht trotz der handwerklichen Perfektion von Trick, Ausstattung, Kostümen und vor allem auch der Musik die Geschichte nicht eindrücklicher, schon gar nicht sorgt es für Anteilnahme, was allein die vorgeführten Gewaltakte rechtfertigen würde.
Harry Potter durchläuft den ganzen Film als verbissener Krieger, wohl wissend, was von ihm abhängt und was ihn beim Misslingen erwartet. Ron und Hermine, die treuen Freunde, sind da kaum mehr als Handlanger. Es bleiben die großen Charakterdarsteller des britischen Filmes wie Alan Rickman oder Maggie Smith, die in diesem atemlosen Mosaik selbst in kurzen Szenen noch emotional Eindruck machen, ihren Rollen noch überraschende Facetten abgewinnen können. Ansonsten ist man froh, dass es endlich vorbei ist!
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2, USA 2011, Regie: David Yates, Darsteller: Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grind, Tom Felton, Ralph Fiennes, Helena Bonham Carter, Maggie Smith, u. a., 130 Minuten, ab zwölf Jahren
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