He-Man bei Netflix

Ein Comeback, das nicht allen gefällt

09:03 Minuten
Still aus der Animationsserie "Masters of the Universe: Revelation": Ein äußert muskulöser Mann mit blonden Haaren und einem außer etwas Rüstung nackten Oberkörper, bewaffnet mit einem Schwert, steht vor einer Burg und einem rötlich-dunkel verfärbten Himmel.
Der Held muss Platz machen: In "Masters of the Universe: Revelation" steht He-Man nicht mehr im Zentrum, was viele Fans erzürnt. © Netflix
Markus Dichmann im Gespräch mit Massimo Maio |
Audio herunterladen
Der muskelbepackte He-Man und seine Mitstreiter waren in den 80er-Jahren die Helden vieler Kinder. Die Netflix-Serie "Masters of the Universe: Revelation" bringt sie zurück. Kritiker lieben die Serie. Doch bei einigen Fans fällt sie komplett durch.
Kinderträume aus den 80er-Jahren sind wahrgeworden: Die damals extrem beliebte Zeichentrickserie "Masters of the Universe" rund um den Helden He-Man hat bei Netflix eine Nachfolgeserie bekommen. Der Streamingdienst zeigt nun "Masters of the Universe: Revelation" und erzählt darin neue Geschichten über die muskelbepackten, knallbunten Figuren, die für das Gute im Universum kämpfen.

Geliebter Trash

Die Kritik liebe die Serie, sagt Rezensent Markus Dichmann, der sich diesem Urteil anschließt: Das Comeback von He-Man und seinen Mitstreiter mache "echt einfach Spaß". Er lobt die schrille, Action-geladene Welt, die doof-kernigen Sprüche, die völlig sinnbefreite, aber spannende Handlung, den wilden Soundtrack zwischen Heavy-Metal und Orchestermusik, das überragende Sprecherensemble und das hohe tricktechnische Niveau. "Es wurden auch ein paar Kindheitserinnerungen wach."
Weiterhin sei die Serie "schrulliger Trash", aber die Macherinnen und Macher seien schlau genug gewesen, nicht einfach eine Kinderserie aus den Achtzigern zu wiederholen, so Dichmann. Das Team um Showrunner Kevin Smith probiere einige neue Dinge aus.

He-Man steht nicht mehr im Mittelpunkt

Bei vielen Fans falle die Serie allerdings genau deshalb komplett durch, berichtet der Rezensent. "Zum Beispiel muss unser ach so starker He-Man relativ schnell Platz machen, und einige andere Figuren nehmen die Hauptrollen ein. Und das sind vornehmlich weibliche Figuren." Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung habe es deshalb Anfeindungen gegeben, dass man He-Man austauschen wolle, weil er nicht mehr "politically correct" sei.
Außerdem sei die Serie düsterer und erwachsener geworden, einige Charakter würden sterben, erzählt Dichmann: "Da schreiben einige im Netz, ihre Kindheit sei zerstört worden."

Ursprünglich Werbung

Die alte Serie, die einen solchen Kultstatus erreicht habe, habe eigentlich als eine Art Werbespot begonnen, erinnert der Rezensent: Der US-Spielzeughersteller Mattel hatte Anfang der 80er-Jahre die Actionfigurenreihe "He-Man and the Masters of the Universe" herausgebracht, deren Verkauf durch die Serie angekurbelt werden sollte. In Deutschland habe es damals auch eine exzellent produzierte Hörspielreihe gegeben. Den Actionfiguren hätten zudem kleine Comics beigelegen. "Die Leute leckten sich die Finger nach diesen wirren Geschichten", sagt Dichmann.
Die Strategie von Mattel sei aufgegangen: Innerhalb von vier Jahren habe sich der Umsatz mit den Figuren auf mehr als 400 Millionen US-Dollar verzehnfacht.
(jfr)
Mehr zum Thema