Wir berichten über das Thema ab 17:05 Uhr in der Sendung Studio 9 am Nachmittag, dabei berichtet Moritz Küpper, Landeskorrespondent für Nordrhein-Westfalen, über den Stand der Ermittlungen und die Debatten um die Übergriffe.
"Völlig neue Dimension organisierter Kriminalität"
Nach den sexuellen Übergriffen und Diebstählen in der Silvesternacht in Köln melden sich immer mehr Opfer. Inzwischen sind nach Polizeiangaben 90 Anzeigen eingegangen. Ein Viertel beziehe sich auf sexuelle Übergriffe, die dazu dienten, Diebstähle zu ermöglichen.
Die Zahl der Anzeigen wegen sexueller Übergriffe und Diebstählen in der Silvesternacht in Köln ist auf 90 angestiegen. "Nachdem wir gestern von einem Stand von 60 Anzeigen ausgegangen waren, haben sich auf unseren Aufruf hin noch weitere Geschädigte gemeldet", sagte Heidemarie Wiehler von der Direktion Kriminalität der Kölner Polizei. In einem Viertel der Fälle hätten sexuelle Übergriffe dazu gedient, Diebstähle zu ermöglichen.
Sorge wegen anstehendem Karneval
Beim von Oberbürgermeisterin Henriette Reker für Dienstagmittag anberaumten Krisentreffen von Polizei und Vertretern der Stadt richtete sich das Augenmerk auch auf den anstehenden Karneval. "Man will sich aufstellen für die Karnevalstage und will versuchen zu vermeiden, dass so etwas noch mal geschieht. Denn das ist für Köln nicht tragbar", so Heidemarie Wiehler von der Kölner Polizei. Die Polizei prüfe nun unter anderem Möglichkeiten für eine bessere Überwachung am Kölner Hauptbahnhof.
Politiker fordern entschlossene Aufklärung
Unterdessen forderten Politiker der Großen Koalition und der Grünen eine entschlossene Aufklärung der Vorfälle der Silvesternacht. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) sprach von einer "völlig neuen Dimension organisierter Kriminalität". Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) nannte die Vorfälle "widerwärtig und abscheulich". Frauen seien "kein Freiwild". Jetzt müssten die Täter schnell ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden, unabhängig von Herkunft und Nationalität.