Heiner-Carow-Preis für das Drehbuch zu "Knochen und Namen"

    Einfahrt der DEFA Studios in Babelsberg, 1990.
    Am Rande der DEFA Studios, 1990 © imago / Detlev Konnerth
    Der mit 5.000 Euro dotierte Heiner-Carow-Preis der Defa-Stiftung ist am Donnerstag in Berlin an Fabian Stumm für das Drehbuch zum Film "Knochen und Namen" vergeben worden. Darin ringen ein Schauspieler und ein Schriftsteller um Distanz, Nähe, Vertrauen, Verlangen und Verlustangst. Die Jury sieht die Produktion "erfüllt von einer Leichtigkeit" und "vielleicht als Kontrapunkt zur Düsternis des aktuellen Zeitgeschehens". Leichtigkeit bedeute aber nicht Oberflächlichkeit, heißt es. "Ganz im Gegenteil, denn es ist ein Film, der mit philosophischer Tiefe von den Dingen des Lebens erzählt, von dem, was ist und was bleibt, gehüllt in ein komödiantisches Gewand: Gedankentiefe, jedoch ohne Verkopfung." Das Drehbuch besteche durch seinen Wortwitz und eine Transparenz von Gefühlslagen der Figuren ohne Dialog, vermittelt über Gesten und Mimik, so die Jury. Der Heiner-Carow-Preis wurde zum zehnten Mal vergeben. Er wird während der Berlinale im Rahmen der Sektion Perspektive Deutsches Kino an ein Nachwuchs-Talent verliehen, "das mit seinen Fähigkeiten im jeweiligen Gewerk einen Dokumentar- oder Spielfilm der Reihe besonders geprägt hat". Mit dem Preis erinnert die Stiftung an den Filmregisseur Heiner Carow (1929-1997), der in den Babelsberger Defa-Studios Filme wie "Die Legende von Paul und Paula" (1972), "Ikarus" (1975) oder "Coming out" (1988/89) realisierte, für den er 1990 einen Silbernen Bären bei der Berlinale erhielt.