Das Festival "Heiner Müller!" läuft noch bis Samstag, den 12.4.2016 im Berliner Hebbel am Ufer.
Hommage an einen prophetischen Dichter
Der Dramatiker Heiner Müller starb 1995, doch vieles in seinen Texten ist heute noch erstaunlich aktuell, glauben die Kuratorinnen eines Berliner Festivals "Heiner Müller!": Der Dichter habe schon in den 90ern die heutigen Flüchtlingsbewegungen vorausgesagt.
Heiner Müller ist zwar tot – aber durchaus nicht vergessen. Ein Festival am Berliner Hebbel am Ufer (HAU) versucht sich an der Wiederbelebung des Autors und Dramatikers. Zwischen lustig und "blut- und bodenschwer" pendelt die Bandbreite der unterschiedlichen Zugänge zu Müller und seinen Texten.
Für Aenne Quinones, eine der beiden Kuratorinnen des Festivals, ist Müllers Werk "komplex aber nicht kompliziert". Mit ihrer Mitkuratorin Anja Quickert ist sie der Meinung, Müller sei aktueller denn je. "Heiner Müller hat schon in den 90er-Jahren die Flüchtlingsbewegungen, die jetzt stattfinden vorausgesagt", sagte Quinones im Deutschlandradio Kultur.
Eröffnet hatte das Festival "Heiner Müller!" Regisseur Hans-Jürgen Syberberg mit einer Installation für Heiner Müller – mit Bezügen zur "Umsiedlerin", einem Stück über die Bodenreform in der DDR. Auch der Dokumentarfilmer Thomas Heise hat sich mit diesem Stoff auseinandergesetzt. Auf dem Programm stehen unter anderem Lesungen und Diskussionen in der "Müllermatrix" ersteht der Dichter als Müller-Cyborg wieder auf.