Charly Hübner als Serienkiller
Heinz Strunk hat seinen Roman "Der goldene Handschuh" gemeinsam mit "Studio Braun" im Hamburger Schauspielhaus auf die Bühne gebracht. In der Rolle des Massenmörders Fritz Honka: Charly Hübner. Eine gelungene Bühnenadaption? – Nein, meint Theaterkritikerin Heide Woltau.
"Zum goldenen Handschuh" heißt eine Kaschemme auf St. Pauli, in der sich die verlorene Seelen des Hamburger Nachtlebens treffen. Auch Fritz Honka ist häufiger Gast in der Kneipe – und hier trifft er seine Opfer. Heinz Strunks Roman über den Massenmörder Honka wurde vielfach gelobt und ausgezeichnet. Nun hat Strunk diesen gemeinsam mit dem Hamburger Künstlerkollektivs "Studio Braun" am Hamburger Schauspielhaus auf die Bühne gebracht.
Gar nicht so einfach: Schließlich stehe "Studio Braun" vor allem für "grotesken, schwarzen, etwas seltsamen Humor" – so Heinz Strunk: "Das ist sozusagen unsere Kernkompetenz und die wollten wir auch nicht vollkommen aufgeben." Also habe das Künstlerkollektiv versucht, "eine Balance zu finden, die der Ernsthaftigkeit des Stoffes angemessen ist und gleichzeitig unterhaltend."
Nur die Schauspieler überzeugen
Das sei nicht gelungen, meint Theaterkritikerin Heide Soltau. Die Bühnenadaption banalisiere den Roman. "Das finde ich sehr schade, weil der Roman durchaus lesenswert ist."
Überzeugt habe dagegen die Leistung der Schauspieler, allen voran Charly Hübner, der als Massenmörder Fritz Honka zu sehen ist: Er gebe der Rolle "eine Ernsthaftigkeit", die überzeuge.
(lk)