Helden im Porträt
Ernste Blicke, oft auch Verbitterung oder ein wenig Stolz auf das Geleistete sind in den Gesichtern zu sehen. Der Fotograf Rüdiger Lubricht hat den Liquidatoren von Tschernobyl mit seinen Porträts ein Denkmal gesetzt.
Leonid Semyonowitsch Korzh war 30 Jahre alt, als sich die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl ereignete. Er war damals bei der Polizei, seine Familie und er lebten unmittelbar in der Nachbarschaft zum Reaktor - in einem kleinen Dorf. Die Katastrophe ereignete sich am 26. April 1986 und einen Tag später erhielt Korzh den Auftrag, bei der Evakuierung der Stadt Pripjat mitzuhelfen. Rund 50.000 Einwohner mussten so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone gebracht werden. "Wir haben das getan, was wir tun sollten oder mussten", sagt Korzh. Angezweifelt hat er den Befehl nicht, und es war auch nicht üblich, nach weiteren Hintergründen zu fragen. Es gab Gerüchte und Ahnungen, dass etwas Schlimmes passiert war, aber keine offizielle Stellungnahme.
"Wir haben wohl relativ früh, gleich zu Beginn der Evakuierungsmaßnahmen, verstanden, dass es nicht nur ein kleiner Unfall war, sondern schon eher eine Katastrophe, die auch größere Maßstäbe hat. Auf den Straßen war viel Chaos. Feuerwehrfahrzeuge, Krankenwagen, Militärtransporter und die Busse für die Evakuierung. Eine große Schlange an Fahrzeugen war beispielsweise unterwegs zum Kraftwerk. In nur einem Tag wurde fast die ganze Bevölkerung von Prijpat evakuiert. Bis auf all jene, die eine dienstliche Aufgabe hatten."
Angst habe er persönlich keine gehabt, sagt Leonid Korzh. Er habe überwiegend an die Sicherheit seiner Familie gedacht, und an die Tatsache, dass sie nun zumindest erst einmal das eigene Heim verlassen müssten.
"Es war schon eine traurige Situation. Die Menschen waren erschrocken, Und die meisten haben ja auch geglaubt, dass sie nach drei Tagen zurückkommen könnten. Doch das ist ja nicht passiert."
Der Fotograf Rüdiger Lubricht hat nun in seiner Ausstellung "Verlorene Orte - gebrochene Biografien" den Liquidatoren ein Denkmal gesetzt. Lubricht zeigt heutige Porträtfotos. Ernste Blicke, oft auch Verbitterung oder ein wenig Stolz auf das Geleistete sind in den Gesichtern zu sehen.
"Wir haben wohl relativ früh, gleich zu Beginn der Evakuierungsmaßnahmen, verstanden, dass es nicht nur ein kleiner Unfall war, sondern schon eher eine Katastrophe, die auch größere Maßstäbe hat. Auf den Straßen war viel Chaos. Feuerwehrfahrzeuge, Krankenwagen, Militärtransporter und die Busse für die Evakuierung. Eine große Schlange an Fahrzeugen war beispielsweise unterwegs zum Kraftwerk. In nur einem Tag wurde fast die ganze Bevölkerung von Prijpat evakuiert. Bis auf all jene, die eine dienstliche Aufgabe hatten."
Angst habe er persönlich keine gehabt, sagt Leonid Korzh. Er habe überwiegend an die Sicherheit seiner Familie gedacht, und an die Tatsache, dass sie nun zumindest erst einmal das eigene Heim verlassen müssten.
"Es war schon eine traurige Situation. Die Menschen waren erschrocken, Und die meisten haben ja auch geglaubt, dass sie nach drei Tagen zurückkommen könnten. Doch das ist ja nicht passiert."
Der Fotograf Rüdiger Lubricht hat nun in seiner Ausstellung "Verlorene Orte - gebrochene Biografien" den Liquidatoren ein Denkmal gesetzt. Lubricht zeigt heutige Porträtfotos. Ernste Blicke, oft auch Verbitterung oder ein wenig Stolz auf das Geleistete sind in den Gesichtern zu sehen.