Helene Fischers neues Album

Kontrollierter Rausch

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Die Sängerin Helene Fischer agiert beim steht mit Mikrofon und in weißem Oberteil auf einer Bühne und singt.
Nach vier Jahren wieder ein neues Studioalbum: Deutschlands erfolgreichste Sängerin Helene Fischer, hier beim RTL-Jahresrückblick 2020. © picture alliance / dpa / Henning Kaiser
Von Martin Böttcher |
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Der Titel "Rausch" verspricht Ekstase. Aber allzu ekstatisch geht es in Helene Fischers neuem Album nicht zu, findet unser Musikkritiker Martin Böttcher. "Da passen die Strippenzieher im Hintergrund schon auf, dass Helene Fischer nicht ausrastet."
"Volle Kraft voraus", "Wenn alles durchdreht", "Null auf 100" - zumindest von den Songtiteln her gibt Deutschlands erfolgreichste Sängerin Helene Fischer auf ihrem neuen Album "Rausch" ordentlich Gas.
So richtig Rauschhaftes darf man sich dabei aber nicht nicht erwarten, meint Musikredakteur Martin Böttcher, der das am Freitag erschienene Album für uns gehört hat:
"Das kann man sich bei Helene Fischer, dieser Sauberfrau, auch gar nicht vorstellen", sagt Böttcher. "Niemand dreht hier natürlich durch, niemand geht hier mit voller Kraft voraus. Da passen die Strippenzieher im Hintergrund schon auf, dass Helene Fischer nicht ausrastet."
Stattdessen findet sich auf dem Album weniger Neues als Wohlbekanntes: "einfache Melodien, einfache Rhythmen, einfache Themen, die vor allem eins wollen: Gefühle erzeugen". Einmal mehr hätten die Produzenten der Sängerin unterschiedliche "Musiktapeten" geliefert, sagt Böttcher: Techno-Elektro, Klavierballaden, Poppiges, ein bisschen Latin-Feeling.
"Sogar ein Kinderchor kommt zum Einsatz. Das ist schon alles ganz gut produziert, nimmt aber nicht so die alleraktuellsten Sounds auf."

"Sogar einen Kate-Bush-Moment habe ich gefunden"

Gut hat unserem Kritiker der Gesang von Fischer gefallen. So scheine ihre Stimme "noch mal ein bisschen abwechslungsreicher" zu sein:
"Mal röhrt sie wie Bonnie Tyler, sie hört sich auch in dem einen oder anderen Song an wie Shakira, wie Cher. Sogar einen Kate-Bush-Moment habe ich da wiedergefunden. Macht sie schon gut."
Und egal, was die Kritik sagt: "Das wird wahrscheinlich wieder ein Erfolgsalbum. Die Maschinerie, die da im Hintergrund wirkt – sie ist ja beim großen Plattenlabel Universal –, die schießt aus allen Rohren, um da mal eine Kriegsmetapher zu bemühen", so Böttcher:
"Gestern gab es allerdings eine bemerkenswert unprofessionelle Show bei Youtube, bei dem Helene Fischer in einem simulierten Interview ihr Album vorgestellt hat. Da gab es so ein paar kleine Pannen. Das kennt man von ihr eigentlich gar nicht."
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