Hengsbach: Koalitionsvertrag wird Risse in unserer Gesellschaft vertiefen
Nach Ansicht des katholischen Sozialethikers Friedhelm Hengsbach wird der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD zu einer weiteren Vertiefung der Risse in unserer Gesellschaft führen. Der Vertrag verstärke die ungerechte Verteilung der Lasten, sagte Hengsbach am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.
Der Jesuitenpater und Professor für christliche Gesellschaftsethik, der zu den vehementen Kritikern von Hartz IV und Agenda 2010 gehört, bezeichnete die geplante Einführung der so genannten Reichensteuer als "symbolischen Witz". Davon seien die angekündigten Investitionen nicht finanzierbar.
Die Belastung im unteren und oberen Einkommensbereich sei ungleich, fügte Hengsbach hinzu. So werde die beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer die unteren Einkommensgruppen viel stärker treffen als die Reichen. Vielen Menschen in diesem Lande gehe es immer schlechter, kritisierte Hengsbach. Die sozialen Einschnitte träfen beispielsweise die Langzeitarbeitslosen schärfer als die Mittelschicht. Die politische Klasse lebe meilenweit entfernt von der Lebenssituation der Arbeitslosen und der Sozialhilfeempfänger.
Ohnehin habe die Polarisierung unserer Gesellschaft seit den achtziger Jahren zugenommen. Die deutsche Einigung habe diesen Prozess noch weiter verschärft, meinte Hengsbach: "Das ist ja ganz eindeutig, dass zwischen Westen und Osten eine Trennlinie entlang der alten Demarkationslinie verläuft."
Hengsbach forderte eine Neudefinition des Begriffes Gerechtigkeit. Man müsse "normative Antworten" auf die Probleme der Gesellschaft finden. Von der Politik erhoffe er sich unabhängig vom Koalitionsvertrag "praxisnahe Lösungen" als Reaktion auf aktuelle Herausforderungen.
Die Belastung im unteren und oberen Einkommensbereich sei ungleich, fügte Hengsbach hinzu. So werde die beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer die unteren Einkommensgruppen viel stärker treffen als die Reichen. Vielen Menschen in diesem Lande gehe es immer schlechter, kritisierte Hengsbach. Die sozialen Einschnitte träfen beispielsweise die Langzeitarbeitslosen schärfer als die Mittelschicht. Die politische Klasse lebe meilenweit entfernt von der Lebenssituation der Arbeitslosen und der Sozialhilfeempfänger.
Ohnehin habe die Polarisierung unserer Gesellschaft seit den achtziger Jahren zugenommen. Die deutsche Einigung habe diesen Prozess noch weiter verschärft, meinte Hengsbach: "Das ist ja ganz eindeutig, dass zwischen Westen und Osten eine Trennlinie entlang der alten Demarkationslinie verläuft."
Hengsbach forderte eine Neudefinition des Begriffes Gerechtigkeit. Man müsse "normative Antworten" auf die Probleme der Gesellschaft finden. Von der Politik erhoffe er sich unabhängig vom Koalitionsvertrag "praxisnahe Lösungen" als Reaktion auf aktuelle Herausforderungen.