Hengstenberg: Erika Steinbach ist "negative Symbolfigur"

26.02.2009
Der Leiter des Warschauer Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung, Peter Hengstenberg, hat vor einem Riss in den deutsch-polnischen Beziehungen durch eine Berufung der Vertriebenenpräsidentin Erika Steinbach in den Beirat des geplanten Zentrums gegen Vertreibungen gewarnt. Steinbach sei für Polen eine "absolut negative Symbolfigur", betonte Hengstenberg.
Das gelte nicht nur für die politischen und kulturellen Eliten, sondern auch für die breite polnische Bevölkerung.

Hengstenberg erklärte, dass seit der Wiedervereinigung in den deutsch-polnischen Beziehungen viel erreicht wurde: "Wo wir ja nach 1990, 1991 gedacht haben, wir haben schon viel miteinander getan und die Sache ist eigentlich klar. Aber der Zweite Weltkrieg und selbst auch noch die Zeit davor ist ein Element, das hier in Polen in der Meinung der Menschen, in der Geschichte, in dem Gedächtnis der Menschen, einen viel, viel größeren Einfluss hat als in Deutschland."

Die Nominierung Steinbachs für den Beirat des Zentrums gegen Vertreibungen spielt laut Hengstenberg in den polnischen Medien aktuell eine große Rolle. Ihre politischen Äußerungen seit 2003 seien in Polen nicht gut angekommen: "Außerdem wird immer wieder gesagt, dass sie ja damals gegen die Aufnahme Polens in die Europäische Union gestimmt habe."