Herero-Vertreterin fordert Dialog mit deutscher Regierung und Entschädigung
Die Herero-Vertreterin Johanna Kahatjipara hat die Bundesregierung aufgefordert, sich für den Völkermord während der deutschen Kolonialherrschaft zu entschuldigen.
Deutschland habe sich bei den Juden entschuldigt und Milliarden an Entschädigung gezahlt. Man frage sich, warum die Herero nicht ebenso behandelt werden, sagte Kahatjipara im Deutschlandradio Kultur. Sie ist Mitglied einer namibischen Delegation, der am Freitag Schädel von Opfern der deutschen Kolonialherrschaft übergeben werden, die seit mehr als 100 Jahren in der Sammlung der Berliner Charité lagern.
Laut Kahatjipara haben die bisherigen Bundesregierungen Entschädigungen mit dem Argument abgelehnt, dass der Genozid geschah, bevor Deutschland die Genfer Konventionen unterzeichnet habe. Das sei in den 1950er-Jahren geschehen, also nach dem Völkermord an den Juden. "Was ist der Unterschied, frage ich mich. Liegt es daran, dass wir schwarz sind?", so Kahatjipara. An den Herero und Nama sei all das Schreckliche erprobt worden, das später den Juden angetan wurde.
Man wolle Dialog und Frieden, betonte die Herero-Vertreterin, deren Großmutter in einem Konzentrationslager im damaligen Deutsch-Südwestafrika inhaftiert war. Das gehe nur, wenn sich alle an einen Tisch setzten "und noch mal über diesen Schrecken sprechen und feststellen, was für ein Schaden angerichtet worden ist. Dann können wir natürlich auch über die Entschädigung sprechen", sagte Kahatjipara.
Zum vollständigen Interview mit Johanna Kahatjipara im Radiofeuilleton
Laut Kahatjipara haben die bisherigen Bundesregierungen Entschädigungen mit dem Argument abgelehnt, dass der Genozid geschah, bevor Deutschland die Genfer Konventionen unterzeichnet habe. Das sei in den 1950er-Jahren geschehen, also nach dem Völkermord an den Juden. "Was ist der Unterschied, frage ich mich. Liegt es daran, dass wir schwarz sind?", so Kahatjipara. An den Herero und Nama sei all das Schreckliche erprobt worden, das später den Juden angetan wurde.
Man wolle Dialog und Frieden, betonte die Herero-Vertreterin, deren Großmutter in einem Konzentrationslager im damaligen Deutsch-Südwestafrika inhaftiert war. Das gehe nur, wenn sich alle an einen Tisch setzten "und noch mal über diesen Schrecken sprechen und feststellen, was für ein Schaden angerichtet worden ist. Dann können wir natürlich auch über die Entschädigung sprechen", sagte Kahatjipara.
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