Herr der drahtlosen Kommunikation
Ob ferngesteuerte Autos, Radios, Wecker oder Internetanschluss: Funktechnik ist heute so allgegenwärtig, dass wir längst aufgehört haben, darüber zu staunen. Einer der Pioniere der bahnbrechenden Technologie war Guglielmo Marconi.
Guglielmo Marconi war ein Visionär mit ausgeprägtem Geschäftssinn. Geboren wurde er 1874 in Bologna, als Sohn des Großgrundbesitzers Giuseppe Marconi und dessen Frau Annie Jameson, die einer irischen Whisky-Dynastie entstammte.
Obwohl sich Guglielmo in der Schule schwer tat, interessierte er sich brennend für Physik und Elektrizitätslehre und las im Selbststudium die Arbeiten von James Clerk Maxwell, Heinrich Hertz und anderen führenden Forschern. In seiner Experimentierstube im Elternhaus gelingt es ihm mit 20 Jahren erstmals, elektrische Signale drahtlos zu übertragen.
Mit einem selbst gebastelten Sender und Empfänger bringt er eine Klingel am anderen Ende des Raumes zum Läuten. Ein Jahr später gelingt ihm das Kunststück schon über Entfernungen von zwei Kilometern. Seine simple Apparatur übermittelt Morsesignale mit unsichtbaren Funkwellen. Ein erster Erfolg, an den sich Marconi Jahrzehnte später so erinnert.
"Schon Ende 1895, nach Beginn meiner ersten Experimente, war ich fest davon überzeugt, dass es möglich ist, Informationen mit Funkwellen über große Distanzen zu übermitteln."
Weil in Italien keiner in die revolutionäre Technik investieren will, zieht Marconi 1896 nach London. Militärs, Reeder und Schiffsversicherer der damals führenden Seefahrernation – so seine Hoffnung - sollten doch Interesse an einer Technik haben, die es erstmals erlaubt, mit kilometerweit vom Ufer entfernten Schiffen zu kommunizieren.
Marconi meldet ein erstes Patent an, demonstriert seine funkgesteuerte Klingel einflussreichen Leuten und wird über Nacht berühmt. Er findet Geldgeber, gründet eine Firma und ist schon mit 23 Jahren steinreich. Seinem Enkel Francesco Paresc, nötigt das bis heute Respekt ab.
"Er war wirklich ein sehr cleverer Geschäftsmann. Jemand der die Bedeutung von Patenten und einer Firma mit solider Finanzierung richtig einschätzte und der erkannte, wie wichtig die Medien waren."
In den Folgejahren errichtet "Marconi's Wireless Telegraphy Company" zahlreiche Küstenfunkstationen für die Kommunikation mit Schiffen im Ärmelkanal. Und Marconi tüftelt unermüdlich weiter. Sein Ziel: Eine transatlantische Funkbrücke nach Amerika – ein Vorhaben, das Wissenschaftler für unmöglich halten. Marconi investiert ein Vermögen, um seine Idee zu verwirklichen. In Poldhu, Cornwall, lässt er eine riesige Funkstation mit turmhohen Antennen bauen und macht sich dann auf den Weg nach St. Johns in Neufundland, wo er auf dem nahe gelegenen Signal Hill seine Ausrüstung aufbaut.
"Am Mittag des 12. Dezembers 1901 war der entscheidende Moment. Wir ließen bei starkem Wind einen Drachen steigen, der den Antennendraht rund 120 Meter in die Höhe zog. Um 12.30 Uhr hörte ich im Kopfhörer ein rhythmisches Signal: Drei kurze Töne, entsprechend dem Buchstaben 'S' des Morsealphabets. Die Signale waren vom 2500 Kilometer entfernten Cornwall auf die andere Seite des Ozeans gelangt. Es war die Geburtsstunde der drahtlosen Telegrafie über große Distanzen."
Eine Zeit lang hatte Marconis Firma praktisch ein Monopol für drahtlose Telegrafie. Auf allen großen Schiffen fuhren Marconi-Funker mit, die den Kontakt zur Außenwelt hielten. Die 1903 auf Betreiben von Kaiser Wilhelm II. gegründete Firma Telefunken sollte Deutschland technologisch wieder auf Augenhöhe bringen und wurde rasch zu Marconis größtem Konkurrenten. 1909 erhielten Guglielmo Marconi und der deutsche Physiker Ferdinand Braun für ihre Arbeiten zur drahtlosen Telegrafie gemeinsam den Nobelpreis.
1931, am 30. Jahrestag der ersten transatlantischen Funkverbindung, ist Guglielmo Marconis Schilderung des historischen Durchbruchs weltweit im Radio zu hören.
"Listen to this Camp! Take the headphone. Can you hear anything? Yes, there it is. The letter 's'. Distinctly, Mr. Marconi."
Der Pionier der Funktechnik verbringt einen Großteil seiner späten Jahre an Bord seiner Privatyacht mit eingebautem Forschungslabor. Am 20. Juli 1937 stirbt Marconi in Rom an einem Herzinfarkt. Während der Trauerfeier herrscht auf allen Funk- und Radiokanälen zwei Minuten lang Stille – eine Hommage an einen der wichtigsten Wegbereiter der drahtlosen Kommunikation.
Obwohl sich Guglielmo in der Schule schwer tat, interessierte er sich brennend für Physik und Elektrizitätslehre und las im Selbststudium die Arbeiten von James Clerk Maxwell, Heinrich Hertz und anderen führenden Forschern. In seiner Experimentierstube im Elternhaus gelingt es ihm mit 20 Jahren erstmals, elektrische Signale drahtlos zu übertragen.
Mit einem selbst gebastelten Sender und Empfänger bringt er eine Klingel am anderen Ende des Raumes zum Läuten. Ein Jahr später gelingt ihm das Kunststück schon über Entfernungen von zwei Kilometern. Seine simple Apparatur übermittelt Morsesignale mit unsichtbaren Funkwellen. Ein erster Erfolg, an den sich Marconi Jahrzehnte später so erinnert.
"Schon Ende 1895, nach Beginn meiner ersten Experimente, war ich fest davon überzeugt, dass es möglich ist, Informationen mit Funkwellen über große Distanzen zu übermitteln."
Weil in Italien keiner in die revolutionäre Technik investieren will, zieht Marconi 1896 nach London. Militärs, Reeder und Schiffsversicherer der damals führenden Seefahrernation – so seine Hoffnung - sollten doch Interesse an einer Technik haben, die es erstmals erlaubt, mit kilometerweit vom Ufer entfernten Schiffen zu kommunizieren.
Marconi meldet ein erstes Patent an, demonstriert seine funkgesteuerte Klingel einflussreichen Leuten und wird über Nacht berühmt. Er findet Geldgeber, gründet eine Firma und ist schon mit 23 Jahren steinreich. Seinem Enkel Francesco Paresc, nötigt das bis heute Respekt ab.
"Er war wirklich ein sehr cleverer Geschäftsmann. Jemand der die Bedeutung von Patenten und einer Firma mit solider Finanzierung richtig einschätzte und der erkannte, wie wichtig die Medien waren."
In den Folgejahren errichtet "Marconi's Wireless Telegraphy Company" zahlreiche Küstenfunkstationen für die Kommunikation mit Schiffen im Ärmelkanal. Und Marconi tüftelt unermüdlich weiter. Sein Ziel: Eine transatlantische Funkbrücke nach Amerika – ein Vorhaben, das Wissenschaftler für unmöglich halten. Marconi investiert ein Vermögen, um seine Idee zu verwirklichen. In Poldhu, Cornwall, lässt er eine riesige Funkstation mit turmhohen Antennen bauen und macht sich dann auf den Weg nach St. Johns in Neufundland, wo er auf dem nahe gelegenen Signal Hill seine Ausrüstung aufbaut.
"Am Mittag des 12. Dezembers 1901 war der entscheidende Moment. Wir ließen bei starkem Wind einen Drachen steigen, der den Antennendraht rund 120 Meter in die Höhe zog. Um 12.30 Uhr hörte ich im Kopfhörer ein rhythmisches Signal: Drei kurze Töne, entsprechend dem Buchstaben 'S' des Morsealphabets. Die Signale waren vom 2500 Kilometer entfernten Cornwall auf die andere Seite des Ozeans gelangt. Es war die Geburtsstunde der drahtlosen Telegrafie über große Distanzen."
Eine Zeit lang hatte Marconis Firma praktisch ein Monopol für drahtlose Telegrafie. Auf allen großen Schiffen fuhren Marconi-Funker mit, die den Kontakt zur Außenwelt hielten. Die 1903 auf Betreiben von Kaiser Wilhelm II. gegründete Firma Telefunken sollte Deutschland technologisch wieder auf Augenhöhe bringen und wurde rasch zu Marconis größtem Konkurrenten. 1909 erhielten Guglielmo Marconi und der deutsche Physiker Ferdinand Braun für ihre Arbeiten zur drahtlosen Telegrafie gemeinsam den Nobelpreis.
1931, am 30. Jahrestag der ersten transatlantischen Funkverbindung, ist Guglielmo Marconis Schilderung des historischen Durchbruchs weltweit im Radio zu hören.
"Listen to this Camp! Take the headphone. Can you hear anything? Yes, there it is. The letter 's'. Distinctly, Mr. Marconi."
Der Pionier der Funktechnik verbringt einen Großteil seiner späten Jahre an Bord seiner Privatyacht mit eingebautem Forschungslabor. Am 20. Juli 1937 stirbt Marconi in Rom an einem Herzinfarkt. Während der Trauerfeier herrscht auf allen Funk- und Radiokanälen zwei Minuten lang Stille – eine Hommage an einen der wichtigsten Wegbereiter der drahtlosen Kommunikation.