Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar richtet sich neu aus

    Ein Großbrand vernichtete vor 20 Jahren große Teile der berühmten Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Zum bevorstehenden Jahrestag am 2. September will sich diese strategisch neu ausrichten. Die Bibliothek habe sich neu erfinden müssen, sagte ihr Direktor Reinhard Laube am Dienstag in Weimar. Sie habe sich bewusst für den Wiederaufbau entschieden und ein neues Bewusstsein für den Erhalt der Sammlungen entwickelt. Ergebnis sei das Projekt "Future Memory". Damit sollen neue Perspektiven auf die Bestände eröffnen werden, etwa mit einem digitalen Suchportal, das ab sofort nutzbar ist. Auch hat die Bibliothek neue Restaurierungsverfahren entwickelt. Laube erklärte, die Verarbeitung des Brandes solle zentraler Bestandteil der Herzogin Anna Amalia Bibliothek sein. Knapp 40 Zeitzeugengespräche können ab 6. September in den digitalen Sammlungen abgerufen werden. Das Feuer im Jahr 2004 war der größte Bibliotheksbrand in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. Noch in der Brandnacht halfen Bürgerinnen und Bürger, die beschädigten Bücher zu bergen. Die 1691 gegründete Bibliothek wurde 2007 wiedereröffnet. Sie zählt zum Weltkulturerbe der Unesco.