Highlight für Hobbit-Fans
Das Epos von Tolkien galt lange als unverfilmbar - bis der neuseeländische Regisseur Peter Jackson vor ein paar Jahren eine überzeugende Version des Kampfes um Mittelerde auf die Leinwand bannte. Die Ausstellung zur Filmtrilogie ist nun im Filmpark Potsdam-Babelsberg zu sehen.
Im Mittelpunkt der großen Ausstellung steht ein kleines Ding.
"Im Lande Mordor, im Feuer des Schicksalsberges, schmiedete der dunkle Herrscher Sauron heimlich einen Meisterring, um alle anderen zu beherrschen."
In einer finsteren Grotte schwebt das teuflische Schmuckstück in einer Plexiglassäule: Der Ring, der die Menschen, Elben, Hobbits und Zwerge von Mittelerde an den Rand des Untergangs bringt, bevor der tapfere Hobbit Frodo in letzter Minute die Welt rettet.
Über die schwarzen Wände flimmern Flammen und elbische Buchstaben, die eingraviert in Saurons Ring der Macht das große Unheil verheißen:
"Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden."
Den Ring und 500 andere Requisiten und Skulpturen, Kostüme, Waffen und Zeichnungen hat Neuseelands Nationalmuseum "Te Papa Tongarewa" zusammen gepackt und unter strengen Auflagen nach Deutschland geschickt. Allesamt Originale, wie Alison James vom Museum in der Hauptstadt Wellington betont.
"Das Besondere an dieser Ausstellung ist, dass die Besucher die echten Kostüme sehen, die die Schauspieler in den Filmen tatsächlich getragen haben. Wenn man sich also einer Figur besonders verbunden fühlt, kann man sie hier von ganz Nahem sehen. Und wenn sie schon immer mal wissen wollten, wie bestimmte Szenen gedreht wurden, mit welcher Technologie, können sie das hier erfahren."
Alison James ist immer dabei, wenn Aragorns Schwert und das Krönungsgewand der Elbin Arwen ins Ausland reisen. Ein bisschen viel Aufwand für eine Filmausstellung, könnte man meinen. Und was hat die überhaupt im Nationalmuseum zu suchen?
"Ich habe noch nie erlebt, dass ein Land und ein Film so eins geworden sind."
Sagt Friedhelm Schatz, Geschäftsführer des Filmparks Babelsberg und erst vor kurzem aus Neuseeland zurückgekehrt.
"Ich habe noch nie erlebt den Stolz von Leuten im Umgang mit dem Film, dass also die Neuseeländer sich so unglaublich identifizieren mit ‚Herr der Ringe’. Und natürlich ist das Te Papa Museum in Neuseeland –so etwas Vergleichbares haben wir in Deutschland gar nicht – ist die absolute Ikone. Und auch das wird man hier so ein bisschen spüren."
In der dunklen Halle stehen sie von mächtigen Lampen angestrahlt in Vitrinen: Waffen und Rüstungen; Modelle von Kriegsolifanten, von Sarumans Turm und dem Ent Baumbart; das Pferdegeschirr der grausigen Nazgul, der Ringgeister.
Ein vier Meter großer Höhlentroll wurde eigens aus Styroporschaum angefertigt. Wie auch Büsten des Geschöpfs Gollum, denn diese beiden führten in den Filmen ein rein digitales Leben.
"Wir schwören es, wir werden Ihnen dienen, dem Herrn des Schatzes, gollum, gollum."
Aus Monitoren schauen die echten Darsteller und Tricktechniker und berichten über die strapaziösen Dreharbeiten. Mit Hilfe einer Blue Box und Kamera kann man sich auf Hobbitgröße von ein Meter 50 schrumpfen lassen und die Welt aus Frodos Sicht betrachten, erzählt stolz Museumsmanagerin Alisan James.
"Für uns war es wichtig, diese Ausstellung ins Ausland zu schicken. denn sie zeigt auch, wozu eine neuseeländische Filmfirma fähig war! ‚Der Herr der Ringe’ hat die Filmtechnik weltweit verändert."
Und dem neuseeländischen Tourismus einen ungeahnten Aufschwung verliehen: Ganze Unternehmen leben mittlerweile von den Filmfans auch aus Deutschland, die in großer Zahl den elend langen Flug nicht scheuen, um die Drehorte leibhaftig zu sehen. Schade nur, dass der heimliche Hauptdarsteller der Filme in der Ausstellung so gar keinen Raum bekommen hat: die grandios schöne Landschaft Neuseelands.
Für "Herr der Ringe"-Fans mag der Anblick der Axt des Zwerges Gimli oder von Gandalfs Gewand sensationell sein. Allen anderen wird in dieser Ausstellung klar, welch gigantischen Aufwand Regisseur Peter Jackson und seine tausende Mitarbeiter für die Trilogie getrieben haben: Haarige Hobbitfüße lagern in Schaukästen und der verblüffte Besucher erfährt, dass pro Drehtag 2000 Paar verschlissen wurden. Ein Jammer, denn zuvor wurde die Wolle tibetischer Yaks mit Spezialnadeln durch die Fußprothesen der Hobbit-Darsteller gezogen. Jacksons Filmfirma Weta war damals der größte Latexschaumverbraucher der Welt: Es floss in die spitzen Ohren der Elben und Hobbits, in Gimlis Gesicht und in Ganzkörperprothesen für Saurons Kampfgeschöpfe, die fiesen Orcs und Uruk-hais. Elf Stunden brauchte manch bedauernswerter Darsteller, bis er da hinein gezwängt war und zum Schwert greifen konnte.
"Die Ära der Menschen ist vorüber. Die Zeit der Orcs ist gekommen!"
"All das fließt hier in diese Ausstellung ein, nicht nur die Exponate, sondern auch die Atmosphäre die dahinter steckt, was die Produktionsbedingungen betrifft. Ich bin unheimlich gespannt, die großen Augen hier zu sehen. Nu müssen wir aufpassen, das nischt passiert, das nix weg kommt. Ein richtiger Fan wird schon mit weichen Knien vor bestimmten Sachen hier stehen."
Weshalb Schatz nicht nur anderthalb Millionen Euro Lizensgebühren bezahlen, sondern die Schau auch für weitere drei Millionen versichern musste.
Babelsberg ist die einzige Station der Ausstellung in Kontinentaleuropa. 100.000 Besucher braucht es, um die Kosten wieder reinzuholen. Das könnte klappen, denn Hobbits, Elben, Zwerge und Menschenfürsten werden Ende April wieder nach Neuseeland verschifft und sollen dann nur noch dort zu sehen sein.
"Wir haben also Anmeldungen und Kartenvorverkäufe aus Holland, aus Frankreich. Also es ist so, dass die Leute hierher kommen werden europaweit. Normalerweise ist eine Ausstellung immer ein lokales Ereignis, aber schon jetzt wissen wir, wo die Leute überall herkommen: Nordrhein-Westfalen, Bayern, und und und und und, ne? Und och Gott: solln se alle kommen!"
"Im Lande Mordor, im Feuer des Schicksalsberges, schmiedete der dunkle Herrscher Sauron heimlich einen Meisterring, um alle anderen zu beherrschen."
In einer finsteren Grotte schwebt das teuflische Schmuckstück in einer Plexiglassäule: Der Ring, der die Menschen, Elben, Hobbits und Zwerge von Mittelerde an den Rand des Untergangs bringt, bevor der tapfere Hobbit Frodo in letzter Minute die Welt rettet.
Über die schwarzen Wände flimmern Flammen und elbische Buchstaben, die eingraviert in Saurons Ring der Macht das große Unheil verheißen:
"Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden."
Den Ring und 500 andere Requisiten und Skulpturen, Kostüme, Waffen und Zeichnungen hat Neuseelands Nationalmuseum "Te Papa Tongarewa" zusammen gepackt und unter strengen Auflagen nach Deutschland geschickt. Allesamt Originale, wie Alison James vom Museum in der Hauptstadt Wellington betont.
"Das Besondere an dieser Ausstellung ist, dass die Besucher die echten Kostüme sehen, die die Schauspieler in den Filmen tatsächlich getragen haben. Wenn man sich also einer Figur besonders verbunden fühlt, kann man sie hier von ganz Nahem sehen. Und wenn sie schon immer mal wissen wollten, wie bestimmte Szenen gedreht wurden, mit welcher Technologie, können sie das hier erfahren."
Alison James ist immer dabei, wenn Aragorns Schwert und das Krönungsgewand der Elbin Arwen ins Ausland reisen. Ein bisschen viel Aufwand für eine Filmausstellung, könnte man meinen. Und was hat die überhaupt im Nationalmuseum zu suchen?
"Ich habe noch nie erlebt, dass ein Land und ein Film so eins geworden sind."
Sagt Friedhelm Schatz, Geschäftsführer des Filmparks Babelsberg und erst vor kurzem aus Neuseeland zurückgekehrt.
"Ich habe noch nie erlebt den Stolz von Leuten im Umgang mit dem Film, dass also die Neuseeländer sich so unglaublich identifizieren mit ‚Herr der Ringe’. Und natürlich ist das Te Papa Museum in Neuseeland –so etwas Vergleichbares haben wir in Deutschland gar nicht – ist die absolute Ikone. Und auch das wird man hier so ein bisschen spüren."
In der dunklen Halle stehen sie von mächtigen Lampen angestrahlt in Vitrinen: Waffen und Rüstungen; Modelle von Kriegsolifanten, von Sarumans Turm und dem Ent Baumbart; das Pferdegeschirr der grausigen Nazgul, der Ringgeister.
Ein vier Meter großer Höhlentroll wurde eigens aus Styroporschaum angefertigt. Wie auch Büsten des Geschöpfs Gollum, denn diese beiden führten in den Filmen ein rein digitales Leben.
"Wir schwören es, wir werden Ihnen dienen, dem Herrn des Schatzes, gollum, gollum."
Aus Monitoren schauen die echten Darsteller und Tricktechniker und berichten über die strapaziösen Dreharbeiten. Mit Hilfe einer Blue Box und Kamera kann man sich auf Hobbitgröße von ein Meter 50 schrumpfen lassen und die Welt aus Frodos Sicht betrachten, erzählt stolz Museumsmanagerin Alisan James.
"Für uns war es wichtig, diese Ausstellung ins Ausland zu schicken. denn sie zeigt auch, wozu eine neuseeländische Filmfirma fähig war! ‚Der Herr der Ringe’ hat die Filmtechnik weltweit verändert."
Und dem neuseeländischen Tourismus einen ungeahnten Aufschwung verliehen: Ganze Unternehmen leben mittlerweile von den Filmfans auch aus Deutschland, die in großer Zahl den elend langen Flug nicht scheuen, um die Drehorte leibhaftig zu sehen. Schade nur, dass der heimliche Hauptdarsteller der Filme in der Ausstellung so gar keinen Raum bekommen hat: die grandios schöne Landschaft Neuseelands.
Für "Herr der Ringe"-Fans mag der Anblick der Axt des Zwerges Gimli oder von Gandalfs Gewand sensationell sein. Allen anderen wird in dieser Ausstellung klar, welch gigantischen Aufwand Regisseur Peter Jackson und seine tausende Mitarbeiter für die Trilogie getrieben haben: Haarige Hobbitfüße lagern in Schaukästen und der verblüffte Besucher erfährt, dass pro Drehtag 2000 Paar verschlissen wurden. Ein Jammer, denn zuvor wurde die Wolle tibetischer Yaks mit Spezialnadeln durch die Fußprothesen der Hobbit-Darsteller gezogen. Jacksons Filmfirma Weta war damals der größte Latexschaumverbraucher der Welt: Es floss in die spitzen Ohren der Elben und Hobbits, in Gimlis Gesicht und in Ganzkörperprothesen für Saurons Kampfgeschöpfe, die fiesen Orcs und Uruk-hais. Elf Stunden brauchte manch bedauernswerter Darsteller, bis er da hinein gezwängt war und zum Schwert greifen konnte.
"Die Ära der Menschen ist vorüber. Die Zeit der Orcs ist gekommen!"
"All das fließt hier in diese Ausstellung ein, nicht nur die Exponate, sondern auch die Atmosphäre die dahinter steckt, was die Produktionsbedingungen betrifft. Ich bin unheimlich gespannt, die großen Augen hier zu sehen. Nu müssen wir aufpassen, das nischt passiert, das nix weg kommt. Ein richtiger Fan wird schon mit weichen Knien vor bestimmten Sachen hier stehen."
Weshalb Schatz nicht nur anderthalb Millionen Euro Lizensgebühren bezahlen, sondern die Schau auch für weitere drei Millionen versichern musste.
Babelsberg ist die einzige Station der Ausstellung in Kontinentaleuropa. 100.000 Besucher braucht es, um die Kosten wieder reinzuholen. Das könnte klappen, denn Hobbits, Elben, Zwerge und Menschenfürsten werden Ende April wieder nach Neuseeland verschifft und sollen dann nur noch dort zu sehen sein.
"Wir haben also Anmeldungen und Kartenvorverkäufe aus Holland, aus Frankreich. Also es ist so, dass die Leute hierher kommen werden europaweit. Normalerweise ist eine Ausstellung immer ein lokales Ereignis, aber schon jetzt wissen wir, wo die Leute überall herkommen: Nordrhein-Westfalen, Bayern, und und und und und, ne? Und och Gott: solln se alle kommen!"