Jazz im März
Im März stellen wir ein großes Jazz-Talent vor: die Trompeterin und Sängerin Andrea Motis aus Barcelona. Wir machen Sie mit dem Luther-Projekt des Pianisten Ekkehard Wölk bekannt und senden das Konzert des Gitarristen John Scofield beim Jazzfestival in Frankfurt/M. Außerdem widmen wir uns zahlreichen Jazz-Visionären und Avantgardisten.
Montag, 06. März / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Das neue Riesentalent: die Sängerin und Trompeterin Andrea Motis
Andrea Motis wurde schon als 16-Jährige von Quincy Jones entdeckt und gefördert. Nun - fünf Jahre später - hat die katalanische Sängerin und Trompeterin ihr Debüt beim renommierten Label "Impulse" vorgelegt und beeindruckt darauf vor allem mit einer erstaunlichen Abgeklärtheit. Begleitet wird sie von einer erstklassigen Band aus – größtenteils – US-amerikanischen Musikern (u.a. Gil Goldstein, Scott Robinson). Hat Andrea Motis das Zeug für eine große Karriere?
Autor: Matthias Wegner
Montag, 06. März / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Luther in Jazz übersetzt: Ekkehard Wölk & Ensemble
Auch im Jazz sind Spiritualität und Religiosität immer wieder Inspirationsquellen für kreative Prozesse. Der Berliner Pianist Ekkehard Wölk interpretiert Lieder und Choräle von Martin Luther mit einer eigenen Handschrift. Das Programm "Luther in Jazz" wurde am 11.2. von Deutschlandradio Kultur in der geschichtsträchtigen Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem mitgeschnitten. "Es handelt sich ja um sehr vertraute Melodien, egal welcher Konfession man angehört", betont Ekkehard Wölk. Ihn habe es gereizt, diese Melodien noch einmal neu zu reflektieren und mit Jazz-Improvisationen neu zu interpretieren.
Ekkehard Wölk, Klavier
Jörn Heinrich, Bass
Andrea Marcelli, Schlagzeug
und Gäste
Jesus-Christus-Kirche, Berlin-Dahlem, 11.02.2017
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 07. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Höhepunkte vom INN-Töne-Festival 2016 (Diersbach / AT)
Mit Musik u.a. von Kenny Werner, Azar Lawerance und Peter Bernstein
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 13. März / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Rhoda Scott - die große Legende der "Schweineorgel"
Die US-Amerikanerin Rhoda Scott (Jahrgang 1938) ist eine der wichtigsten Organistinnen, die es je im Jazz gegeben hat. Entdeckt wurde sie einst von Count Basie. Bis heute ist sie auf der Hammond-B3 (der "Schweineorgel") aktiv und hat nun mit "We free queens" ein neues blues- und gospelgetränktes Album veröffentlicht. Wie hat sich Rhoda Scott jahrzehntelang in der Männerdomäne Jazz behaupten können, noch dazu als Hammond-Organistin? Welchen Einfluss hatte die Wahlheimat Frankreich auf ihre Musik?
Autorin: Martina Zimmermann
Dienstag, 14. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Konzeptionalist und Idealist: der Saxofonist Stephan-Max Wirth
Der Saxofonist Stephan-Max Wirth ist seit den 90er Jahren sehr präsent in der Jazzszene und veröffentlicht auf seinem eigenen Label fleißig neue Platten. Nach einem spannenden DADA-Album und einem Tribut an die unvergessene Harfenistin Alice Coltrane, setzt sich der Wahl-Berliner auf seinem neuen Werk mit der europäischen Idee musikalisch auseinander: "Calling Europe". Sein Quartett besteht übrigens größtenteils aus holländischen Musikern.
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 20. März / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Lyrisch-kantige Jazz-Saudade: der portugiesische Bassist Carlos Bica
Der Portugiese Carlos Bica ist einer der wenigen Musiker seines Heimatlandes, der sich auch im internationalen Jazz behaupten kann. Seit Mitte der 90er Jahre lebt der Bassist in Berlin und gründete kurz nach seinem Wechsel an die Spree sein Trio "Azul", mit dem er bislang fünf Alben auf den Markt veröffentlicht hat. Nun kommt mit "More than this" ein neues hinzu, auf dem Bica und seine beiden Mitstreiter Jim Black (Schlagzeug) und Frank Moebus (Gitarre) erneut ihre sehnsuchtsvoll-lyrische Musik zelebrieren, die bei aller Schönheit auch erfreulicherweise einige Ecken und Kanten hat.
Moderation: Mathias Mauersberger
Montag, 20. März / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
John Scofield Quartet "Country for old man"
Der US-Amerikaner John Scofield (Jahrgang 1951) zählt bis heute zu den Top-Gitarristen des internationalen Jazz. Sein wendiges und oft bluesgetränktes Spiel ist sehr gut identifizierbar, darüber hinaus überrascht Scofield aber auch immer wieder mit neuen Projekten und Konzepten. Beim renommierten Jazzfestival in Frankfurt / M. setzte er sich – wie schon auf dem aktuellen Album – intensiv mit amerikanischer Roots-und Country-Musik auseinander. Diese Musik hat ihn vor vielen Jahren sehr intensiv begleitet und sozialisiert. Scofield bleibt natürlich auch hier ein improvisierender Musiker, dessen Soli noch immer variabel und von großer musikalischer Schönheit sind. Zur Seite steht ihm zudem eine der besten Rhythmusgruppen, die es im aktuellen Jazz gibt.
John Scofield, Gitarre
Larry Goldings, Orgel und Klavier
Steve Swallow, Bass
Bill Stewart, Schlagzeug
47. Deutsches Jazzfestival Frankfurt / M. (27.10.2016)
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 21. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Schwedische Brasilien-Liebhaberin: die Sängerin Sylvia Vrethammar
Die mittlerweile 73-jährige schwedische Sängerin Syvia Vrethammar kann auf eine bewegte und sehr vielseitige Karriere zurückblicken. In ihrem Spätwerk widmet sie sich nun noch einmal ihren Jugendlieben: dem brasilianischen Jazz und der Bossa-Nova-Musik. Legendäre Stücke aus der Feder von Antonio Carlos Jobim und Chico Buarque verknüpft Sylvia Vrethammar auf ihrem neuen Album "The Girl from Uddevalla" mit neuen Kompositionen ihres Pianisten Magnus Lindgren
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 27. März / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Die Jazz-Botschafter melden sich zurück: "Still life with trouble"
Die "Jazz Passengers" um Roy Nathanson und Curtis Fowlkes waren in den 90er Jahren eine der originellsten und zugleich lustigsten Bands des US-amerikanischen Jazz. Ihre Aufnahmen u.a. mit Elvis Costello und Debbie Harry sind bis heute unvergessen und dennoch gab es lange nichts Neues von ihnen zu hören. Nun liegt nach sieben Jahren Pause ein neues Studio-Album vor, mit dem augenzwinkernden Titel: "Still life with trouble".
Autor: Olaf Maikopf
Dienstag, 28. März / Tonart Jazz, 01:05 – 05:00 Uhr
Blicke in die Zukunft: Visionäre & Avantgardisten
Es gab schon immer Musiker, die nicht nur den vorherrschenden Trends, sondern ihren eigenen Visionen folgten. Dadurch haben sie eine Vorreiterrolle eingenommen und durch ihr Wirken neue und wegweisende Entwicklungen angestoßen. Dazu zählen in der Jazzgeschichte u.a. Musiker wie Miles Davis, Charles Mingus, Ornette Coleman, Eric Dolphy, John Coltrane oder Albert Ayler. Manuela Krause begibt sich in dieser Sendung aber auch auf die Suche,nach Künstlerinnen und Künstlern, die im gegenwärtigen Jazz diese Rolle einnehmen. Mit Musik u.a. von Christian Lillinger, Eve Risser, Max Andrzejewski und Lotte Anker.
Moderation: Manuela Krause