Highlights

Jazz im Mai

Das Trio Shalosh
Das Trio Shalosh © Zohar Ron
Von Matthias Wegner |
Der Jazz blüht im Mai besonders schön. Auf zahlreichen Festivals, aber auch durch viele spannende Neuveröffentlichungen. In diesem Monat stellen wir die neuen Alben von Daniel Weltlinger, Cecile Verny und von der Band Shalosh vor.
Montag, 06. Mai / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
Der Neustart beim "Art Ensemble of Chicago"
Das "Art Ensemble of Chicago" gehörte in den 1970er und 1980er Jahren zu den einflussreichsten Formationen des Free Jazz. Nach 2000 wurde es etwas stiller um die Band, die letzte reguläre Einspielung liegt nicht weniger als 13 Jahre zurück. Jetzt aber feiert das Ensemble mit dem opulenten Doppel-Album "We Are On The Edge" sein 50-jähriges Bestehen und tourt plötzlich wieder um den Globus. Geht es da nur um Erinnerungskultur, oder weiß das "Art Ensemble of Chicago" immer noch neue Akzente zu setzen?
Autor: Wolf Kampmann
Dienstag, 07. Mai / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Ausblick: X-Jazz Berlin, Jazztage Görlitz, Jazzfest Bonn, Elbjazz
Der Saxophonist Joe Lovano
Der Saxophonist Joe Lovano© Craig Lovell
Die Jazzfestival-Dichte im Mai ist stets bemerkenswert. Festivals wie X-Jazz in Berlin, das Jazzfest Bonn oder auch das Elbjazz-Festival im Hamburger Hafen gehören zu den Pflichtterminen für die Jazzfans. Wir werfen einen Blick auf das anstehende Festival-Frühjahr und widmen uns einigen der auftretenden Musiker-Persönlichkeiten.
Moderation: Vincent Neumann
Mittwoch, 08. Mai / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
Studiogast: Der Jazzgeiger Daniel Weltlinger
Der Jazzgeiger Daniel Weltlinger
Der Jazzgeiger Daniel Weltlinger© Blackbird19
Moderation: Mascha Drost
Mittwoch, 08. Mai / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr / 16:30 Uhr
Kolumne: Das muss man gehört haben im JAZZ
mit Musik u.a. von Aki Takase, Max Stadtfeld und Simsa Fünf
Die österreichische Band Simsa Fünf
Die österreichische Band Simsa Fünf© Georg Buxhofer
Autor: Ulrich Habersetzer
Montag, 13. Mai / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
Vertonte Poesie - die Band Aksham mit Elina Duni
Die Band Aksham
Die Band Aksham© LiliROZE
Zu den besonders erfreulichen Neuerscheinungen in diesem Frühjahr gehört das Debüt-Album der Band Aksham. Ein Quintett um die Sängerin Elina Duni und den Pianisten Marc Perrenoud. Eigene Texte, aber auch Texte von James Joyce und Paul Verlaine werden hier auf bemerkenswerte Art und Weise interpretiert. Dazu kommt der wunderbar lyrische Trompetensound des Franzosen David Enhco.
Autor: Matthias Wegner
Montag, 13. Mai / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
jazzahead! 2019: Mathias Eick Quintet
Mathias Eick
Mathias Eick© Colin Eick
Der Trompeter Mathias Eick ist weit über die Grenzen seiner norwegischen Heimat hinaus anerkannt und geschätzt und mittlerweile einer der führenden Jazztrompeter in Europa. Mit seinem Quintett lotet er stets neue Ausdrucksformen und neue Inspirationsquellen aus. In seinem aktuellen Repertoire würdigt er die Herkunft seiner deutschen Großmutter, die Stadt Ravensburg. Dabei tritt Eick sogar als Sänger in Erscheinung. Der Focus liegt aber weiterhin eindeutig auf den eigenen Kompositionen und auf dem poetischen Trompetenspiel. Besondere Akzente setzt in der aktuellen Band zudem der Geiger Håkon Aase, aber auch eine formidable Rhythmusgruppe.
Mathias Eick Quintet
Mathias Eick, Trompete
Håkon Aase, Geige
Espen Berg, Piano
Audun Erlien, Bass
Torstein Lofthus, Schlagzeug
jazzahead!, Konzerthaus Die Glocke Bremen
Aufzeichnung vom 26.04.2019
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 14. Mai / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
80 Jahre "Blue Note" – Teil zwei
u.a. mit einem Interview mit Don Was
Don Was, Chef der Blue Note Records, bei einem Musik-Event in Hollywood am 25. Juni 2015
Der Chef des Labels Blue Note Records Don Was© picture alliance / AP Images / Invision / Dan Steinberg
Blue Note Records hat wie kein anderes Label den Sound und den Look des modernen Jazz geprägt. Das Unternehmen begann 1939 in New York City. Die Wurzeln aber liegen in Deutschland. Zwei jüdische Berliner Jungs, Alfred Lion und Francis Wolff, die in den zwanziger Jahren dem revolutionären Krach namens Jazz verfielen, entkamen den Nazis, verwirklichten ihren Traum und schrieben Musik-Geschichte. Ihr Vermächtnis lebt bis heute.
In diesem Jahr feiert das Label seinen 80. Geburtstag und Andreas Müller wird, nach dem ersten Teil im Januar dieses Jahres, die Geschichte von Blue Note weitererzählen. Es geht um die Jahre, als der Hard-Bop der Sound der Zeit war. Musik von Horace Silver, Art Blakey, Hank Mobley, John Coltrane und vielen anderen wird zu hören sein. Außerdem die lange Version eines Interviews, das Andreas Müller mit dem aktuellen Blue Note Chef Don Was geführt hat.
Moderation: Andreas Müller
Montag, 20. Mai / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
"Of moons and dreams"- die Sängerin Cecile Verny
Die Sängerin Cécile Verny
Die Sängerin Cécile Verny© Rainer Muranyi
Moderation: Mathias Mauersberger
Dienstag, 21. Mai / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
"Jazz now" - Live-Jazz von der BBC
"Jazz Now" nennt sich eine Sendereihe der BBC. Prominente Jazz-Musiker wie Jamie Cullum, Soweto Kinch und andere sitzen am Mikrofon. In dieser Sendereihe werden regelmäßig Konzerte aus Clubs und von Festivals übertragen. Und thematisch steht der "zeitgenössische" Jazz im Mittelpunkt - mit all seinen stilistischen Grenzüberschreitungen und freien Improvisationsräumen. Die Christian McBride Big Band und der Saxophonist Andy Sheppard mit seinem Quartett beim Cheltenham Festival, der fünffach Grammy-nominierte Pianist Christian Sands, und der Trompeter Keyon Harrold im berühmten "Ronnie Scott’s" Club sind einige der Namen, die in der Tonart Jazz zu hören sein werden.
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 27. Mai / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
Jazz auf der Überholspur - das israelische Trio "Shalosh"
Das Trio Shalosh
Das Trio Shalosh© Zohar Ron
Piano Trios aus Israel schreiben im Jazz in den letzten Jahren immer wieder Erfolgsgeschichten. Yaron Herman, Shai Maestro und inzwischen auch Omer Klein gehören mit ihren Bands zu den absolut arrivierten Größen. Seit kurzem treten da aber auch drei Freunde aus Tel Aviv auf den Plan - und machen alles anders. Es gibt bei "Shalosh" keinen klaren Bandleader, die hebräische Zahl drei, was "Shalosh" übersetzt bedeutet, steht symbolisch für den Kollektivgedanken der Band. Irgendwo zwischen Jazz, Rock und Indie holt "Shalosh" vor allem junge Jazzfans in ganz Europa ab. Gadi Stern (p), David Michaeli (b) und Matan Assayag (dr) spielen aus Leidenschaft zusammen, reisen überall gemeinsam hin und selbst zuhause in Tel Aviv verbringen sie fast jeden Tag Zeit miteinander. Zu Beginn ihrer Zeit haben sie alles selbst gemacht: Booking, Management, sogar einen eigenen Stand auf der Messe "jazzahead!" Hatte Shalosh. Jetzt erscheint mit "Onwards and upwards" das dritte Album des Trios - auf einem großen Jazzlabel, im Hintergrund bastelt eine Bookingagentur fleißig an ausgedehnten Europatourneen.
Autor: Felix Tenbaum
Montag, 27. Mai / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
jazzahead! 2019: Trail of Souls feat. Solveig Slettahjell
Die Sängerin Solveig Slettahjell
Die Sängerin Solveig Slettahjell© Jørn Sternersen
Die Sängerin Solveig Slettahjell gehört seit Jahren zu den prägenden Musikerinnen der norwegischen Jazzszene. Sie kann schon jetzt auf eine interessante Karriere zurückblicken und hat es bereits mehrfach geschafft, sich musikalisch neu zu orientieren und aufzustellen. Denn auch wenn Slettahjell in der Regel als Jazzsängerin bezeichnet wird, bewegt sie sich stilsicher durch Country, Soul und Folkmusik. Vom Jazz hat sie gelernt, welche Vielfalt es in der Phrasierung und im Ausdruck gibt, was sich dann auf jede Musikform übertragen lässt. Im Jahr 2014 traf sie erstmals auf den norwegischen Blues-Gitarristen Knut Reiersrud. Seitdem geht es auf eine inspirierende Klangreise. Durch das Mitwirken des Trios "In the Country" bekommt diese Musik, neben einem pulsierenden Jazz-Piano und hypnotischen Melodien auch noch einige elektronische Sounds verpasst.
Trail of Souls
Solveig Slettahjell, Gesang
Knut Reiersrud, Gitarre
Morten Qvenild, Piano
Roger Arntzen, Bass
Pål Hausken, Schlagzeug
Konzerthaus Die Glocke Bremen
Aufzeichnung vom 26.04.2019
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 28. Mai / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Lost Heroes: Der Geiger Billy Bang
Der US-amerikanische Violinist und Komponist Billy Bang (1947-2011) war bekannt für seine vitale, unkonventionelle Spielweise. Vor allem im Umfeld der New Yorker Loft-Szene fand sein Spiel großen Anklang. Eine Europa-Tournee im Jahre 1977 brachte ihm den internationalen Durchbruch. Sein Frühwerk begeisterte Publikum und Kritiker gleichermaßen. Aber auch sein Spätwerk kann sich hören lassen. Vor allem seine Alben "Vietnam: The Aftermath" und "Vietnam: Reflections" aus den Jahren 2002 und 2005 sind musikalische Zeitdokumente von großer Intensität.
Moderation: Manuela Krause
Mittwoch, 29. Mai / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
Artist-In-Residence bei Elbjazz 2019: Die Pianistin Julia Hülsmann
 Konzert von Julia Huelsmann Jazzfest Berlin 2016, Haus der Berliner Festspiele
Die Pianistin Julia Hülsmann© imago/Votos - Roland Owsnitzki
Moderation: Mascha Drost