Highlights

Jazz im November

Dr. Lonnie Smith Trio live im Haus der Berliner Festspiele beim Jazzfest Berlin 2017
Dr. Lonnie Smith Trio live im Haus der Berliner Festspiele beim Jazzfest Berlin 2017 © imago stock&people
Von Matthias Wegner |
Im November geht der Jazz-Focus eindeutig auf eines der wichtigsten Festivals des Genres weltweit: auf das Jazzfest Berlin, von dem wir etliche Konzerte senden - darunter den umjubelten Auftritt des amerikanischen Organisten Dr. Lonnie Smith und dessen Trio.
Donnerstag, 02.November / Konzert, 20:03 – 22:30
Artist-In Residence beim Jazzfest Berlin: Tyshwan Sorey
Tyhsawn Sorey und sein Trio.
Tyhsawn Sorey und sein Trio. © Tyshawn Sorey
Tyshawn Sorey, geboren 1980 in Newark / New Jersey, genießt in der New Yorker Jazzszene allerhöchste Anerkennung als feinnerviger, aber auch sehr innovativer Schlagzeuger. Neben unzähligen Jobs als Sideman tritt Sorey zudem auch als hoch begabter Komponist in Erscheinung. Beim Jazzfest Berlin wird in er verschiedenen Konstellationen und mit verschiedenen Bandprojekten zu hören sein, deren Musik Sorey zum großen Teil extra für das Festival geschrieben hat. Mit seinem Trio wird er den ersten Abend auf der großen Bühne im "Haus der Berliner Festspiele" eröffnen.
Die NDR-Bigband präsentiert sich im Anschluss mit ihrem neuen Leiter Geir Lysne zum ersten Mal in Berlin. Lysne wurde 1963 im norwegischen Trondheim geboren und hat maßgeblich zum Erstarken der heimischen Szene beigetragen. Nun bringt er im Bigband-Kontext den Farbenreichtum des aktuellen norwegischen Jazz von Arrangeuren wie Helge Sunde oder Erlends Skomsvoll auf die Bühne. Als besondere Gäste mit dabei sind die Sängerin Solveig Slettahjell, der Gitarrist Eivind Aarset und der Pianist Helge Lien.
Tyshawn Sorey Trio
Corey Smythe, Klavier
Chris Tordini, Bass
Tyshawn Sorey, Schlagzeug
Geir Lysne’s Abstracts from Norway
Solveig Slettahjell, Gesang
NDR-Bigband
Leitung: Geir Lysne
Jazzfest Berlin, Live aus dem Haus der Berliner Festspiele

Moderation: Matthias Wegner
Freitag, 03.November / Konzert, 20:03 – 22:30
Jazzfest Berlin 2017: Michael Wollny und Ambrose Akinmusire
Michael Wollny
Michael Wollny © Camille Blake
Der Pianist Michael Wollny hat in den vergangenen zehn Jahren eine erstaunliche Karriere hingelegt. Der einstige Trio-Spezialist hat sein Ausdrucksspektrum enorm erweitert. Beeindruckend sind dabei insbesondere seine Dialoge im Duo (u.a. mit Heinz Sauer und Vincent Peirani), aber auch seine Projekte mit größeren Ensembles und Bigbands. Königsdisziplin sind auch bei dem Ausnahmepianisten die Solo-Konzerte. Eine der seltenen Gelegenheiten bietet in diesem Jahr dazu das renommierte Jazzfest Berlin.
Der US-Amerikaner Ambrose Akinmusire gehört zu den gefragtesten Trompetern des aktuellen Jazz. Neben seiner technischen Klasse am Instrument hat er aber vor allem auch als Komponist jede Menge zu sagen und wird in Berlin sein neues Werk vorstellen, dass sich dezidiert auf das Leben der in den 1930er Jahren inhaftierten Bürgerrechtlerin und Sängerin Mattie Mae Thomas bezieht.
Michael Wollny, Klavier
Ambrose Akinmusire
Ambrose Akinmusire © Camille Blake
Ambrose Akinmusire und Band
Ambrose Akinmusire, Trompete
Dean Bowman, Gesang
Gerald Clayton, Klavier
Marvin Sewell, Gitarre
Joe Sanders, Bass
Kendrick Scott, Schlagzeug
Jazzfest Berlin
Live aus dem Haus der Berliner Festspiele

Moderation: Matthias Wegner
Montag, 06. November / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Die Renaissance des georgischen Jazz

Seit Antritt des Jazz-Saxophonisten und Komponisten Reso Kiknadze als Rektor der Musikhochschule Tiflis im Jahr 2012 hat sich die dortige Jazz-Szene enorm entwickelt. Kenner sprechen von einer Zäsur im georgischen Jazz - was nicht nur an der wachsenden Zahl von erstklassigen neuen Jazz-Clubs der Stadt abzulesen ist. Es hat sich auch ein neues Selbstbewusstsein und Selbstverständnis in der Szene herausgebildet. International beachtet werden Vertreter einer sehr jungen Generation von Pianisten, sogenannte "Wunderkinder" um die 20 wie Beka Gochiashvili, der mit Stanley Clarke und Chick Corea auftritt oder sein Kollege Papuna Sharikadze, dem der Jazz-Experte Zurab Karumidze einen exzellenten musikalischen Intellekt bescheinigt. Der über Jahrhunderte gewachsene architektonische Eklektizismus der georgischen Hauptstadt mit seinen persischen, kaukasischen, jüdischen, deutschen und vielen anderen Einflüssen spiegelt sich musikalisch in einer Szene, die Impulse von außen begierig aufsaugt, ohne die eigene Tradition und Geschichte aus den Augen zu lassen. Exemplarisch steht dafür etwa das Ethno-Jazz-Ensemble Iriao.
Tiflis bei Nacht.
© imago / stock & people
Autorin: Olga Hochweis
Dienstag, 07.November / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Unvergessen: Onkel Pö’s Carnegie Hall
Mit Live-Mitschnitten u.a. von Freddy Hubbard, Woody Shaw und Johnny Griffin
Moderation: Andreas Müller
Montag, 13. November / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Irrtümer im Jazz (3): Fusion
Der Begriff Fusion steht in heutiger Zeit für ein ganzes Bündel von Jazzstilen in der Verknüpfung mit verschiedenen Aggregatzuständen von Pop-Musik, sorgt aber auch oft für Irritationen und Verwirrung. Er wird für Jazzrock genauso selbstverständlich gebraucht wie für Kombinationen aus Jazz und Funk oder für viele Ausprägungen von Smooth Jazz.
Also ist die Verwendung des Begriff "Fusion" nicht eigentlich ein Irrtum?
Autor: Wolf Kampmann
Montag, 13. November / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Jazzfest Berlin 2017: Dr. Lonnie Smith Trio
Dr. Lonnie Smith Trio
Dr. Lonnie Smith Trio© Camille Blake
Beim diesjährigen Jazzfest in Berlin war viel Platz für neue Talente und junge aufstrebende Musiker, aber es traten auch etliche Jazzlegenden auf, wie der mittlerweile 75-jährige Organist Dr. Lonnie Smith. Bereits in den 60er Jahren ging sein Stern auf. Seitdem hat der 1942 in New York geborene Smith fleißig an der Musik- und Jazzgeschichte mitgeschrieben. Smith ist eine große Autorität an seinem Instrument. An ihm und an seinem Namensvetter Jimmy Smith haben sich ganze Generationen nachfolgender Organisten orientiert.
Dr. Lonnie Smith Trio
Dr. Lonnie Smith, Hammondorgel
Jonathan Kreisberg, Gitarre
Johnathan Blake, Schlagzeug
Haus der Berliner Festspiele, 04.11.2017
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 14.November / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Jazz der deutschen Unterhaltungsorchester
Moderation: Oliver Schwesig
Montag, 20. November / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
Rückblick auf das Überjazz-Festival in Hamburg
In Hamburg hat sich seit 2009 das Überjazz-Festival etabliert. Wie es der Name andeutet, geht es hier "über" den Jazz im engeren Sinne hinaus. Der Geist des Jazz - also das Neugierige, Spontane und Einzigartige - liegt dem Jazz aber ohne Frage zugrunde. In diesem Jahr waren entsprechend Musikerinnen und Musiker zu hören wie Thundercat, Robert Glasper und das Portico Quartet. Grenzgänger also. Und es gab wieder jede Menge zu entdecken: das Hamburger Kollektiv Jazzlab zum Beispiel oder die norwegische Neo-Jazz-Band Rohey.
Autor: Matthias Wegner
Dienstag, 21.November / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Höhepunkte vom Montreux Jazz Festival 2017 (Teil 2)
Mit Musik u.a. von Bill Frisell, Kurt Rosenwinkel und Donny McCaslin
Moderation: Vincent Neumann
Montag, 27. November / Tonart Jazz, 11:35 Uhr
"Good vibes with good friends" – die Sängerin Martin Gebhardt
"In zwanzig Jahren als Gesangslehrerin hatte ich nur zwei Studentinnen, die wirklich herausragend waren. Eine davon war sie.", das sagte einst die amerikanische Jazz-Ikone Sheila Jordan über Martina Gebhardt. Die in Berlin geborene Jazz-Sängerin steht seit über 30 Jahren auf der Bühne und hat bereits sieben Alben veröffentlicht, darunter eine Aufnahme mit der Pianistin Julia Hülsmann. Auf ihrer neuen CD "Good vibes with good friends" präsentiert Martin Gebhardt nun eine Mischung aus Jazz, Pop, Chanson und Soul; und singt mal auf Deutsch, mal auf Englisch.
Moderation: Mathias Mauersberger
Montag, 20. November / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Jazzfest Berlin 2017 Empirical / Nels Cline "Lovers"
Empirical
Empirical© Camille Blake
Empirical
Nathaniel Facey, Altsaxofon
Lewis Wright, Vibrafon
Tom Farmer, Bass
Shaney Forbes, Schlagzeug
Nels Cline "Lovers"
Nels Cline "Lovers"
Nels Cline "Lovers"© Camille Blake
Haus der Berliner Festspiele
Aufzeichnung vom 04.11.2017
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 28.November / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Aktuelle Instrumentalistinnen im europäischen Jazz
Mit Musik u.a. von Kaja Draksler, Susana Santos Silva, Lotte Anker, Eve Risser und Mette Rasmussen.
Moderation: Manuela Krause