Himmel über Weiden

Von Peter Kirsten |
Das zarte herbe Land hinter den Deichen der Oder erstreckt sich in einer Ebene von der alten Bischofsstadt Lebus im Süden bis Bad Freienwalde im Norden. Wenn über Felder, Wiesen und verträumte Dörfer mit Fachwerkhäusern die Abendsonne scheint, dann weiß man sich hier weit weg von der Hektik Berlins, das nur 70 Kilometer entfernt liegt.
Nur am Meer ist der Himmel noch weiter. Der Besucher, der in das Oderbruch im östlichen Brandenburg kommt, erfährt jedoch schnell, dass das Bild nicht immer so friedlich war. Die Schlacht um die Seelower Höhen im April 1945 prüfte Land und Menschen schwer. Aber auch hier ging das Leben weiter. Der von Friedrich II. ins Werk gesetzte Deichbau und die Trockenlegung der wilden Sumpflandschaft hatten einst eine Besiedlung möglich gemacht. Das letzte große Hochwasser vor zehn Jahren erinnerte daran, dass die Zähmung der Oder eine Herausforderung geblieben ist.

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