Hinter den Kulissen
Mit Brad Pitt einen kurzen Plausch halten und mit Madonna über ihre Kinder sprechen - so stellt man sich die Aufgaben der Berlinale-Pressechefin vor. Frauke Greiner verrät, wie es tatsächlich hinter den Kulissen aussieht.
Frauke Greiner: "Ich muss sagen, der Titel hört sich ja so großartig an..."
...allerdings...
Frauke Greiner: "...ich denke, was wir hier tun, ist ein sehr hierarchiefreies Arbeiten, deswegen stimmen diese Titel formal, aber letztendlich ist es hier ein riesiges Team, was gemeinsam einen Gedanken verfolgt und dann umsetzt."
...sagt sie - und strahlt!
Eine der auffallendsten Charakteristiken der Berlinale-Pressechefin: ihr freundliches Wesen. Frauke Greiner, 44, lange, dunkle Haare und schmale Figur, ist geborene Schwäbin, aufgewachsen in der Nähe von Stuttgart. Der typische Akzent aus dem Süden - nein, der ist nicht mehr rauszuhören.
Frauke Greiner: "Na doch, wenn man genau hinhört, hört man den Singsang so ein bisschen, aber da bin ich ja bei der Berlinale nicht alleine, es gibt ja zahlreiche Kollegen aus dem Schwäbischen, unter anderem unser Chef, Dieter Kosslick!"
Studiert hat sie nach dem Abitur in Berlin - Kommunikationswissenschaften - und nebenbei für eine Zeitung gearbeitet. Der Schritt von der Zeitung zur Berlinale? Ein Zufall.
"Ich war damals als freie Journalistin bei einem Filmfestival in Italien, hab’ da so kleine Berichte darüber geschrieben und hab dort eine Berliner Journalistin getroffen. Und die sagte: Was machst du denn danach? Und ich sagte: weiß nicht, ich versuch's als Freie. Und sie sagte: Du, in ein paar Wochen da gibt es so eine Stelle zu besetzen bei der Berlinale, frag doch mal an."
Frauke Greiner, damals Ende 20, stellte sich vor und bekam den Job: sechs Wochen Radio- und Fernseh-Betreuung in der Pressestelle. Und als dann 1997 der damalige Pressechef in Rente ging, wurde sie kurzerhand die Nachfolgerin.
"Manchmal wird es draußen ein bisschen falsch verstanden, als hätte man, wenn man in der Pressearbeit ist, würde man nur Champagner trinkend im VIP-Club sitzen - es ist sehr viel Organisation und der persönliche Kontakt mit Stars und Regisseuren, der ist sehr reduziert."
Trotzdem: besondere Erlebnisse, die gäbe es schon jedes Jahr.
"Beeindruckt war ich natürlich von Robert Altman, als er vor zwei Jahren hier war. Das ist für mich so eine absolute Größe im Filmbusiness, und so jemanden auch mal live zu erleben, das ist eben was Besonderes!"
Auf Frauke Greiners Schreibtisch türmen sich DVDs und Anfragen von Journalisten, links steht eine Tasse mit Café, daneben eine offene Packung mit Schokoladen-Waffeln. Ein "ganz normaler" Berlinale-Tag - der geht mindestens bis 23 Uhr.
"Der Festival-Alltag sieht so aus, das wir den ganzen Tag Pressekonferenzen haben, Fototermine, Interviewtermine. Dann Leute, die im Büro vorbeikommen, Fragen haben, man geht auch aktiv auf Leute zu, weil man die ja nur ein Mal im Jahr persönlich sieht und sonst nur per E-Mail oder Telefon kommuniziert... ...und dann gibt es diverse Veranstaltungen, wo jemand von der Presse dabei sein muss."
"Ja, das Furchtbarste auf der Berlinale ist, dass ich nie ins Kino komme, das ist der große Widerspruch!"
Nein, dafür habe sie einfach keine Zeit. Zwei Filme seien höchstens drin pro Festival, erklärt die Pressechefin der Berlinale – die 2006 vom "Verein der ausländischen Presse in Deutschland" den Preis "Beste Pressearbeit" erhalten hat.
"Die ganze Presseabteilung wurde ausgezeichnet, also das gesamte Team, und wir arbeiten daran, das wir das vielleicht auch bleiben können."
"Korrigiere mich, wenn ich mich irre" - das soll des Festivalchefs häufigste Anrede an sie bei der Berlinale 2007 gewesen sein, schreibt eine Berliner Zeitung.
"Nein, das stimmt überhaupt nicht, das war letztes Jahr eine nette, kleine Anekdote. Das bezog sich eher auf eine konkrete öffentliche Situation, wo er sich noch mal rückversichert hat, aber das ist ganz sicher nicht... Dieter Kosslick hat 'ne Menge im Kopf und manchmal muss er sich eben noch mal rückversichern, aber das hat er alles ganz gut sortiert."
Zwei Wochen Berlinale, nonstop Stars auf dem Roten Teppich, Tausende Internationale Journalisten, Film-Auswertungen - und was kommt danach? Urlaub!
"Das Schöne ist, das man sehr international agiert, dass manchmal für uns auch sehr exotische Nationen vertreten sind, und es ist einfach toll, die hier beim Festival zu treffen. Auch selber erweitert sich die Perspektive, wenn man mit Leuten aus der ganzen Welt zusammenarbeitet, das finde ich eine absolute Bereicherung. Und man bekommt Lust in die Länder zu reisen. Letztes Jahr nach dem Festival hab ich eine Nahost-Reise gemacht, das hat schon auch damit zu tun, das ich Leute aus der Region kennengelernt habe und neugierig war!"
...allerdings...
Frauke Greiner: "...ich denke, was wir hier tun, ist ein sehr hierarchiefreies Arbeiten, deswegen stimmen diese Titel formal, aber letztendlich ist es hier ein riesiges Team, was gemeinsam einen Gedanken verfolgt und dann umsetzt."
...sagt sie - und strahlt!
Eine der auffallendsten Charakteristiken der Berlinale-Pressechefin: ihr freundliches Wesen. Frauke Greiner, 44, lange, dunkle Haare und schmale Figur, ist geborene Schwäbin, aufgewachsen in der Nähe von Stuttgart. Der typische Akzent aus dem Süden - nein, der ist nicht mehr rauszuhören.
Frauke Greiner: "Na doch, wenn man genau hinhört, hört man den Singsang so ein bisschen, aber da bin ich ja bei der Berlinale nicht alleine, es gibt ja zahlreiche Kollegen aus dem Schwäbischen, unter anderem unser Chef, Dieter Kosslick!"
Studiert hat sie nach dem Abitur in Berlin - Kommunikationswissenschaften - und nebenbei für eine Zeitung gearbeitet. Der Schritt von der Zeitung zur Berlinale? Ein Zufall.
"Ich war damals als freie Journalistin bei einem Filmfestival in Italien, hab’ da so kleine Berichte darüber geschrieben und hab dort eine Berliner Journalistin getroffen. Und die sagte: Was machst du denn danach? Und ich sagte: weiß nicht, ich versuch's als Freie. Und sie sagte: Du, in ein paar Wochen da gibt es so eine Stelle zu besetzen bei der Berlinale, frag doch mal an."
Frauke Greiner, damals Ende 20, stellte sich vor und bekam den Job: sechs Wochen Radio- und Fernseh-Betreuung in der Pressestelle. Und als dann 1997 der damalige Pressechef in Rente ging, wurde sie kurzerhand die Nachfolgerin.
"Manchmal wird es draußen ein bisschen falsch verstanden, als hätte man, wenn man in der Pressearbeit ist, würde man nur Champagner trinkend im VIP-Club sitzen - es ist sehr viel Organisation und der persönliche Kontakt mit Stars und Regisseuren, der ist sehr reduziert."
Trotzdem: besondere Erlebnisse, die gäbe es schon jedes Jahr.
"Beeindruckt war ich natürlich von Robert Altman, als er vor zwei Jahren hier war. Das ist für mich so eine absolute Größe im Filmbusiness, und so jemanden auch mal live zu erleben, das ist eben was Besonderes!"
Auf Frauke Greiners Schreibtisch türmen sich DVDs und Anfragen von Journalisten, links steht eine Tasse mit Café, daneben eine offene Packung mit Schokoladen-Waffeln. Ein "ganz normaler" Berlinale-Tag - der geht mindestens bis 23 Uhr.
"Der Festival-Alltag sieht so aus, das wir den ganzen Tag Pressekonferenzen haben, Fototermine, Interviewtermine. Dann Leute, die im Büro vorbeikommen, Fragen haben, man geht auch aktiv auf Leute zu, weil man die ja nur ein Mal im Jahr persönlich sieht und sonst nur per E-Mail oder Telefon kommuniziert... ...und dann gibt es diverse Veranstaltungen, wo jemand von der Presse dabei sein muss."
"Ja, das Furchtbarste auf der Berlinale ist, dass ich nie ins Kino komme, das ist der große Widerspruch!"
Nein, dafür habe sie einfach keine Zeit. Zwei Filme seien höchstens drin pro Festival, erklärt die Pressechefin der Berlinale – die 2006 vom "Verein der ausländischen Presse in Deutschland" den Preis "Beste Pressearbeit" erhalten hat.
"Die ganze Presseabteilung wurde ausgezeichnet, also das gesamte Team, und wir arbeiten daran, das wir das vielleicht auch bleiben können."
"Korrigiere mich, wenn ich mich irre" - das soll des Festivalchefs häufigste Anrede an sie bei der Berlinale 2007 gewesen sein, schreibt eine Berliner Zeitung.
"Nein, das stimmt überhaupt nicht, das war letztes Jahr eine nette, kleine Anekdote. Das bezog sich eher auf eine konkrete öffentliche Situation, wo er sich noch mal rückversichert hat, aber das ist ganz sicher nicht... Dieter Kosslick hat 'ne Menge im Kopf und manchmal muss er sich eben noch mal rückversichern, aber das hat er alles ganz gut sortiert."
Zwei Wochen Berlinale, nonstop Stars auf dem Roten Teppich, Tausende Internationale Journalisten, Film-Auswertungen - und was kommt danach? Urlaub!
"Das Schöne ist, das man sehr international agiert, dass manchmal für uns auch sehr exotische Nationen vertreten sind, und es ist einfach toll, die hier beim Festival zu treffen. Auch selber erweitert sich die Perspektive, wenn man mit Leuten aus der ganzen Welt zusammenarbeitet, das finde ich eine absolute Bereicherung. Und man bekommt Lust in die Länder zu reisen. Letztes Jahr nach dem Festival hab ich eine Nahost-Reise gemacht, das hat schon auch damit zu tun, das ich Leute aus der Region kennengelernt habe und neugierig war!"