Hinter den Kulissen von "Eichwald MdB"

Einblicke in den deutschen Serienboom

64:57 Minuten
Der Schauspieler Bernhard Schütz posiert am 25.03.2015 in Berlin neben einem Filmplakat. Vorgestellt wurde der ZDF-Vierteiler "Eichwald, MdB", der ab 16. April im ZDF Neo, ab Mai im ZDF ausgestrahlt wird.
Schauspieler Bernhard Schütz spielt den MdB Eichwald. © picture alliance / dpa / Stephanie Pilick
Von Susanne Burg und Patrick Wellinski |
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Die erste Staffel der Polit-Satire "Eichwald" war ein Überraschungserfolg auf ZDFneo. Die Entstehung der zweiten Staffel haben unsere beiden Filmexperten hautnah begleitet - und dadurch einen tiefen Einblick in das System des Seriengeschäftes gewonnen.
Hajo Eichwald ist zurück: Der trottelige Bundestagsabgeordnete ist die Hauptfigur der ZDFneo-Polit-Satire "Eichwald MdB", die jetzt in die zweite Staffel geht. Unsere Filmredaktion hat zwei Jahre lang die Entstehung und Fortentwicklung der Serie begleitet und nutzt den Einblick in die Produktion, um den Trends und Spannungslinien der aktuellen deutschen Serienbooms nachzuspüren; eine Bestandsaufnahme eines System im Umbruch, auf der Suche nach hohen Qualitätsansprüchen und bitteren Produktionsrealitäten.
2015 gelang Comedy-Autor Stefan Stuckmann mit seiner Serie "Eichwald MdB" ein Achtungserfolg. Die vierteilige Satire über den Abgeordneten Hajo Eichwald und sein chaotisches Team ernte Lob und Zustimmung des Publikums, sodass eine zweite Staffel in Aussicht gestellt wurde.
Als wir davon erfuhren, hefteten wir uns Stuckmann und dem ganzen Eichwald-Team an die Fersen. Waren dabei, von Lesung über die Motivsuche, den Dreh und Schnitt. Dabei schwebte uns kein klassisches Making-Off vor. Uns interessierte der direkte Blick in das System der deutschen Serienproduktion. Ein System, dass sich im Umbruch befindet.
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Können deutsche Produktionen mit den amerikanischen mithalten?

2017, als die ersten Vorbereitungen für Stuckmann und seine Mitstreiter beginnen, ist ein Jahr des Umbruchs für die deutsche Qualitätsserie. Die großen US-Streamingdienste Netflix und Amazon Prime bringen ihre ersten deutschen Produkte auf den Markt. Heimatkrimis sind nicht mehr ausreichend für deutsche Fernsehsender. Der Anspruch des Publikums an Unterhaltungsserien ist gewachsen. Komplexe Erzählungen, widersprüchliche Hauptfiguren, verschachtelte Perspektivwechsel wie bei Serienhits wie "Game of Thrones" werden mittlerweile vorausgesetzt.
Wie stark kann das deutsche Produktionssystem da mithalten? Wie bewähren sich genuin amerikanische Arbeitskonzepte wie der ominöse Writers Room oder das Showrunner-Prinzip? In dieser Sonderausgabe unseres Filmmagazins "Vollbild" sind wir dem auf den Grund gegangen und versuchen den Puls der dynamischen Serien-Branche nachzuspüren: Eine Branche, in der Euphorie und Ernüchterung sehr nah beieinander liegen.
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