"Hinter jedem Ton stehst Du, lebendig, heftig, liebevoll"

Gast: Bernhard Schmidt, Cellist des Mandelring Quartetts, Moderation: Jürgen Liebing |
"Der Akkord ist für mich ein belebtes Wesen … Ich weiß, daß mein Herz sich zusammenkrampft, wenn ich ihn niederschreibe; daß er stöhnt, wimmert, schwer niederfällt, zermalmt, in Nebel zersplittert, zu Granit erhärtet. Was kümmert mich das geborgte Beiwort schön, unschön."
So Leoš Janáèek, der im letzten Jahrzehnt seines Lebens eine unglaubliche Anzahl von Meisterwerken komponiert hat, zu denen auch seine zwei Streichquartette gehören.

Es sind zwei Solitäre der Streichquartettliteratur, Bekenntniswerke auf höchst subjektive Weise. Einerseits reagiert Leoš Janáèek auf eine Novelle von Tolstoi, indem der Komponist die Position der geschundenen und unterdrückenden Ehefrau übernimmt, die von ihrem eifersüchtigem Mann ermordet wird, andererseits indem er seiner Liebe zu der um Jahrzehnte jüngeren Muse musikalischen Ausdruck verleiht.

Zwei Werke außerordentlicher Subjektivität und zugleich von äußerster Objektivität, weil sie auch losgelöst von dem biographischen Hintergrund, Schlüsselwerke des 20. Jahrhunderts sind.

Bernhard Schmidt, der Cellist des Mandelring Quartetts, das exemplarische Aufnahmen dieser Kammermusikwerke geliefert hat, gibt im Gespräch mit Jürgen Liebing Auskunft über die verschiedenen Aufnahmen dieser beiden Quartette.