Hinterhof-Moscheen

"Ein Kulturgut Deutschlands"

Mitglieder des 1989 gegründeten "Türkisch-Islamischen Kulturzentrums München" (DITIM) beten am in ihrer Moschee in der Schanzenbachstraße in München.
Hinterhof-Moscheen haben den Ruf, die Integration zu behindern und dafür zu sorgen, dass sich Muslime abschotten. © picture alliance / dpa / Andreas Gebert
Mehmet Bayrak im Gespräch mit Timo Grampes |
Es gibt in Deutschland schätzungsweise 200 in den Straßen deutlich sichtbare Moscheen und etwa zehn Mal so viele, die über Hinterhöfe zu erreichen sind. Der junge Architekt Mehmet Bayrak verrät uns, warum er die Hinterhof-Moscheen bevorzugt.
"Raus aus den Hinterhof-Moscheen!", so lautete lange Zeit das Motto mit dem deutsche Politiker den muslimischen Einwanderer der zweiten und dritten Generation eine "echte Integration" ermöglichen wollten. Diese könne nur gelingen, wenn Muslime aus den oft versteckt liegenden und als intransparent geltenden Hinterhöfen herauskämen.
Die DITIB - die größte deutsche muslimische Organisation, verwaltet vom türkischem Staat - plant in Deutschland bis zu 100 repräsentative Moscheen, von denen einige schon im Bau oder fertig gestellt sind.
Zu viel Glas für die großen Moscheen
Hat die Hinterhof-Moschee nun ausgedient? Nein, findet der junge Architekt Mehmet Bayrak. Er ist 30 Jahre alt und schreibt gerade die erste deutsche Doktorarbeit zum Thema "Hinterhof-Moscheen".
Von diesen Moscheen - Byrak spricht hier von einem eigenen Bautyp - gibt es in Deutschland Schätzungen zufolge etwa 2000. Demgegenüber existieren etwa 200 in den Städten sichtbare Moscheen, darunter viele repräsentative Neubauten, die erst in den letzten zehn bis 15 Jahren entstanden sind. Diese würden oft mit zu viel Glas (Transparenz) errichtet und mit zu viel Kommerzangeboten ausgestattet - eine Entwicklung, die Mehmet Bayrak kritisch sieht.
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