"Hinuntersteigen zum Licht"

Sylvia Schoske im Gespräch mit Jürgen Liebing |
Der Neubau des Museums ägyptischer Kunst München schaffe bewusst Assoziationen zur Herkunft der Ausstellungsstücke, sagte Sylvia Schoske zur Eröffnung. Einen wichtigen Bestandteil der Exponate lieferten die sammelwütigen Wittelsbacher, erläuterte die Direktorin.
Dass das neue Museum ägyptischer Kunst in München von außen sehr unscheinbar wirke, gehöre zum Konzept, erklärte die Direktorin Sylvia Schoske: Man wolle ganz bewusst mit den Erwartungen der Besucher spielen. Die große überirdisch sichtbare, 17 Meter hohe Portalwand solle Assoziationen zu ägyptischen Tempelpylonen wecken, so Schoske. Auf dem Weg auf der breiten Freitreppe hinunter ins eigentliche Museum gingen diese Anspielungen weiter: "Jeder denkt natürlich. Aha, Abgang zum Grab, Dunkelheit, Jenseits und so weiter."

Die Überraschung für die Museumsbesucher sei, dass dann die großen Ausstellungsräume über ein Atrium mit Tageslicht versorgt würden: "Ich nenne das immer sehr gerne hinuntersteigen zum Licht", fasste die Direktorin die architektonische Dramaturgie des Neubaus zusammen.

Ergebnis der Sammelwut der Wittelsbacher
Weil die Ausstellungsstücke alter ägyptischer Kunst aus Gräbern und aus Tempeln stammten, habe man so die passende Atmosphäre für das Museum schaffen können. Und das in einem modernen Gebäude, das eben nicht vordergründig ägyptisierend gestaltet wurde, so das zufriedene Urteil von Sylvia Schoske.

Ein Großteil der Exponate gehe auf die Sammelleidenschaft der Wittelsbacher zurück, erläuterte die Museumsdirektorin. Besonders König Ludwig I. sei von seinen Antike-Experten gut beraten gewesen, und habe einen wichtigen Bestandteil des nun eröffneten Museums zusammengetragen, sagte Schoske.

Sie können das vollständige Gespräch mit Sylvia Schoske mindestens bis zum 11.11.2013 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.