Historiker kritisiert ZDF-Dokumentation "Die Wehrmacht - Eine Bilanz"
Der Historiker und Ausstellungsmacher Hannes Heer hat sich kritisch über den dritten Teil der ZDF-Dokumentarreihe "Die Wehrmacht - Eine Bilanz" von Guido Knopp geäußert, der heute Abend unter dem Titel "Verbrechen der Armee" ausgestrahlt wird.
Die in dieser Sendung genannte Zahl von geschätzten rund 500.000 deutschen Soldaten, die an Kriegsverbrechen an der Ostfront beteiligt gewesen sein sollen, sei eine "Phantasiezahl", sagte Heer im Deutschlandradio Kultur. Es gebe keine Chance, nach über 60 Jahren noch zu "irgendwie seriösen Zahlen zu kommen". Man könne jetzt nur noch Größenordnungen benennen, äußerte der Historiker, der 1999 die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht" geleitet hatte.
Im dritten Teil der ZDF-Dokumentation fehle darüber hinaus eine Berücksichtigung der Opfer in der sowjetischen Zivilbevölkerung während des Zweiten Weltkriegs, beklagte Heer: "Dieses ganze Thema taucht am heutigen Abend überhaupt nicht auf. Also 15 bis 20 Millionen Opfer kommen nicht vor." Auch die Ermordung von anderthalb Millionen Juden in der besetzten Sowjetunion unter Beteiligung der Wehrmacht werde nicht erwähnt, kritisierte er.
Sie können das vollständige Interview mit Hannes Heer bis zum 27.4.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.
Im dritten Teil der ZDF-Dokumentation fehle darüber hinaus eine Berücksichtigung der Opfer in der sowjetischen Zivilbevölkerung während des Zweiten Weltkriegs, beklagte Heer: "Dieses ganze Thema taucht am heutigen Abend überhaupt nicht auf. Also 15 bis 20 Millionen Opfer kommen nicht vor." Auch die Ermordung von anderthalb Millionen Juden in der besetzten Sowjetunion unter Beteiligung der Wehrmacht werde nicht erwähnt, kritisierte er.
Sie können das vollständige Interview mit Hannes Heer bis zum 27.4.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.