Historische TV-Krankenhausserie "Charité"

Richtig Doktor spielen - aber wie?

Am Filmset der historischen ARD-Krankenhausserie "Charité" mit sechs Folgen: die Schauspieler Matthias Koeberlin (Rolle Behring, l.), Klara Deutschmann (Rolle Therese; M.) und Christoph Bach (Rolle Ehrlich, 2.v.r.) sowie Kameramann Holly Fink (r.) .
Am Filmset der historischen ARD-Krankenhausserie "Charité" mit sechs Folgen: die Schauspieler Matthias Koeberlin (Rolle Behring, l.), Klara Deutschmann (Rolle Therese; M.) und Christoph Bach (Rolle Ehrlich, 2.v.r.) sowie Kameramann Holly Fink (r.) . © ARD/Nik Konietzny
Pablo Hagemeyer im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
Chirurgen operieren im Kerzenschein, mit bloßen Fingern reißen sie ihren Patienten Organe aus dem Leib. Mit dem ARD-Sechsteiler "Charité" zeichnet Sönke Wortmann eine Krankenhausserie aus dem 19.Jahrhundert. Die erste Folge läuft heute Abend um 20:15 Uhr.
Krankenhausserien sind im deutschen Fernsehen omnipräsend und sorgen für gute Quoten. Heute, 20:15 Uhr, kommt in der ARD noch eine weitere Klinikserie hinzu. Regisseur Sönke Wortmann erzählt darin die Geschichte des Berliner Traditionskrankenhauses Charité. Ohne fachliche Beratung geht das jedoch nicht: Längst gibt es spezielle Medizineragenturen, die in den Fernsehkliniken für Authentizität sorgen. Ein davon heißt "The Dox" und wird seit 1999 geleitet vom Psychiater Dr. med. Pablo Hagemeyer. Der Facharzt ist Brückenbauer der Unterhaltungsindustrie und Medizin und Experte im Bereich Medizin im Drehbuch. Aber auch mit der Maske arbeitet er eng zusammen. Ein Beinbruch ist für ihn kein Problem:
"Da nehme ich mir einen Kunststoffknochen und säge den so zusammen, dass der echt aussieht."
Dr. med. Hagemeyer und seine Mitarbeiter sind beratend tätig für ARD und ZDF. Warum Arztserien bei den Zuschauern so gut ankommen?
"Der Arzt begleitet selbstvertretend durch Krankheit, Tod und seelische Abgründe. Und die wollen wir in unserer Realität tabuisiert lassen, aber im Fernsehen nähern wir uns denen. Und in der Serie wird das schön verpackt und ist leichter zu ertragen und vielleicht auch unterhaltsam."
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