Neue Musik zu alten Bildern
18:39 Minuten
Der Stummfilm mit dem schlichten Titel "Beethoven" wurde 1927 an Originalschausplätzen in Wien gedreht. Nun hat Malte Giesen neue Musik dazu komponiert, die Beethovens Werke zitiert, aber eine klischeebehaftete Stummfilmästheik aufbricht.
Der Stummfilm "Beethoven" entstand 1927 anlässlich des 100. Todestages des Komponisten. Er zeigt Beethoven an wichtigen Lebensstationen - eine populäre Künstlerbiographie. Gedreht wurde damals an vielen Wiener Orten.
Hans Otto Löwenstein führte Regie, und der beliebte Charakterdarsteller Fritz Kortner gab den berühmten Musiker-Titanent. Beethoven begegnet in diesem Streifen einigen Frauen, seinem Mentor Joseph Haydn sowie dem musikbegeisterten Fürsten Karl Lichnowsky.
Der Film ist in Koproduktion von ZDF ARTE restauriert worden. Als die Bilder wieder liefen, brauchte es noch eine passende Musik, die jetzt Malte Giesen vorlegte.
Dabei zitiert er Kompositionen Beethovens. Um die übliche Filmmusikästhetik aufzubrechen, benutzt er neue musikalische Module: "Die Idee ist, aus Beethoven-Werken eine Art 'komponierte Interpretation' zu entwickeln, die den Film musikalisch in immer wieder unterschiedlicher Funktion begleitet. Dabei möchte ich mit Techniken arbeiten, die unmittelbar an die zeitgenössische Ästhetik und Philosophie meiner Generation anknüpfen: Remix, Sampling, Shuffling, auch gerade der Mix Orchester/Elektronik soll hier zu Einsatz kommen."
Die Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach hat diese Musik nun während einer Filmvorstellung aufgeführt. Aurelien Bello übernahm dabei die musikalische Leitung. Im Juni wird der Film bei ZDF/ARTE zu sehen und zu hören sein.