Hitzerekorde – So bleiben Sie cool
Tipps gibt es am Samstag, 23. Juli von 9.05 Uhr bis 11 Uhr. Die Architektin Dorothea Galandi-Szabo und der Mediziner Ralph Krolewski sind zu Gast bei Tim Wiese. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254 sowie per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de.
(sus)
Hitzerekorde
In der Hitzewelle ist die Abkühlung beim Schwimmen beliebt. © picture alliance / Roland Mühlanger / picturedesk
So bleiben Sie cool
82:03 Minuten
Deutschland ächzt in diesen Tagen unter Rekordtemperaturen; die Städte verhängen Hitzealarm. Wohl dem, der es kühl hat. Wie können wir uns schützen? Wie bleiben wir gesund, wie halten wir unsere Wohnung kühl? Unsere Studiogäste geben Tipps.
Was für ein Sommer: Der Süden Europas wird von verheerenden Waldbränden heimgesucht, auch hierzulande hatte uns die Hitzewelle in dieser Woche im Griff. Rekordtemperaturen an die 40 Grad, der Mittwoch war einer der heißesten Tage seit Beginn der Aufzeichnungen. Wer konnte, blieb im Kühlen, andere schwitzten und versuchten, möglichst unbeschadet durch die Hitze zu kommen. Zwar bringen Gewitter in einigen Regionen etwas Abkühlung, aber schon an diesem Wochenende und zu Beginn der nächsten Woche könnte es wieder heiß werden.
Wie können wir uns akut, aber auch langfristig schützen? Was sollten wir für unsere Gesundheit tun – was besser lassen? Und wie können wir unsere Wohnungen, unseren Arbeitsplatz kühl halten?
Hitzestress macht krank
"Hitze als Gesundheitsgefahr wird unterschätzt", sagt Ralph Krolewski, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Gummersbach und Mitglied im Netzwerk Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG). „Hitzestress führt nicht nur zu Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen, Älteren und chronisch Nierenerkrankten droht Nierenversagen.“
Bei einer Körpertemperatur von mehr als 40 Grad drohe ein Hitzschlag, der binnen 30 Minuten zum Tod führen können. Auch die intensiven UV-Strahlen und Ozonwerte belasten den Körper. „Während Hitzewellen sterben acht bis zwölf Prozent mehr Menschen“, so der Mediziner, der auch eine spezielle Klimasprechstunde anbietet.
Sein Rat: Körperliche Belastung im Freien vermeiden, viel trinken, möglichst Wasser und Alkohol eher meiden.
„Jedes Grad, das ich vermeide, muss ich nicht wegkühlen“
„Das Ziel sollte sein, die Sommerhitze erst gar nicht in die Wohnräume hinein zu lassen”, sagt Dorothea Galandi-Szabo, Architektin aus Erfurt und Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Thüringen. „Der äußere Sonnenschutz ist das wirksamste Mittel gegen Hitze: Klappläden, Jalousien, Markisen oder Sonnensegel.“
Hausbesitzer könnten ihr Haus dämmen. Das helfe nicht nur bei Wärmeverlust im Winter, sondern auch gegen die Sommerhitze. Mieter könnten von innen Rollos anbringen oder sonnenreflektierende Vorhänge. Und jeder sollte, soweit möglich, nachts für Durchzug sorgen. So könne man vermeiden, energieintensive Klimageräte aufzustellen, so die Architektin. „Jedes Grad, das ich vermeide, muss ich nicht wegkühlen.“