Hörerinteraktion beim Podcast

Zwischen Sternen, Kommentaren und Live-Events

49:49 Minuten
Das Bild zeigt ein Handy aus dem Herzen sprudeln.
Likes, Sterne, Kommentar – das alles wünschen sich Podcaster:innen von ihre Hörer:innen. Aber ist das gute Interaktion? © imago / Addictive Stock / Laura Reyero
Moderation: Mike Herbstreuth |
Audio herunterladen
Am Ende von Podcast-Folgen kommt oft der Hinweis, man könne einen Like oder eine Bewertung abgeben. Ist das ein guter Weg, mit seinen Hörern zu interagieren? Die Journalistin Katharina Mahrenholtz und der Podcaster Christian Eichler teilen ihre Erfahrungen.
Die Sternebewertung war bisher eines der Markenzeichen von Apple Podcast. Doch auch der direkte Konkurrent Spotify möchte dieses System offenbar bald einführen. Damit können Hörerinnen und Hörer mit einem Klick eine direkte Bewertung hinterlassen.
Das kann dazu führen, dass ein Podcast in den Charts steigt und damit natürlich schneller auch von neuen, potenziellen Zuhörern entdeckt wird. Einige Podcaster:innen suchen zunehmend die persönliche Interaktion und gehen sogar auf eine Livetour oder nutzen ganz oldschool einen Anrufbeantworter. Doch sind das nur einige der Wege, Feedback von seinen Hörerinnen und Hörern zu bekommen.

Interaktion ist ein Muss

Das Coronavirus-Update vom NDR hat unter anderem direkt die Hörer und Hörerinnen dazu aufgerufen, ihnen eine Sprachnachricht zu senden und zu erklären, was ihnen der Podcast bedeutet und wie es ihnen nach einem Jahr Pandemie ergangen sind. Aus den Antworten sind zwei Sonderfolgen entstanden.
Während das eine Besonderheit für die Redaktion war, gehört eine Mailadresse als Hörerkontakt zum Standardrepertoire vieler neuer NDR-Podcasts, erklärt Katharina Mahrenholtz: "Ich finde, es ist ein Muss, dass man den Leuten die Möglichkeit anbietet, in Interaktion zu kommen, und dann muss man von Format zu Format überlegen, in welchem Umfang ist das sinnvoll."

Damit meint die Journalistin vom NDR auch, dass die Podcaster und Redaktionen entscheiden müssen, ob es bei einer Mailadresse bleibt oder ob soziale Netzwerke der bessere Weg sind, um Hörer:innen zu erreichen.
So funktioniert die Kommunikation für Katharina Mahrenholtz in Bezug auf ihren Buch-Podcast "eat.READ.sleep." mit ihren Hörerinnen und Hörern auch gut über ihren privaten Instagram-Account.

Community heißt nicht Direktnachricht

Podcaster Christian Eichler hat dank seines Projektes "Cuts - der kritische Film-Podcast" unter anderem Discord für sich entdeckt. Ursprünglich war das ein Tool für Gamer, um sich auszutauschen und zusammenzuspielen. Heute schauen dort auch Fans von Cuts zusammen Filme, diskutieren darüber mit dem Host und auch untereinander.
"Wenn über Community Building gesprochen wird, meint man oft, dass die Leute mit einem Kommunizieren und man wieder zurück kommuniziert, indem man zum Beispiel Feedback bekommt und so weiter. Aber die große Frage ist: Haben die Leute nicht alle ein großes Interesse und können die nicht untereinander kommunizieren?", meint Christian Eichler. Er merkt häufig, wie viel Filmwissen seine Community zu bieten hat und profitiert davon.
"Über Podcast"-Host Mike Herbstreuth spricht mit den beiden auch darüber, was für sie in der Hörerinteraktion gar nicht funktioniert hat und wie viel Aufwand der Austausch mit der Community wirklich bedeutet.
Mehr zum Thema